Es werde versucht, eine realistische Risikoanalyse zu erstellen, sagte Umweltminister Jean-Louis Borloo am Montag kurz vor einer Telefonkonferenz der EU-Verkehrsminister.Frankreich sei mehr als andere Länder willens, den wegen der Vulkan-Aschewolke aus Island behinderten Flugbetrieb wieder zu erlauben. Am Montag sollten so viele Starts und Landungen wie möglich gestattet werden, sagte Borloo. Luftraum in Norditalien wieder geschlossenIn Norditalien ist der Luftraum am Montag nach zwei Stunden wieder geschlossen worden. Zunächst hatte das italienische Amt für Flugsicherheit (ENAC) entschieden, ab 7 Uhr Starts und Landungen erneut zuzulassen. „Die jüngsten Wettervorhersagen zwingen uns nun aber, den Luftraum wieder zu schließen“, sagte ENAC-Präsident Vito Riggio am Montag. Dies sollte zunächst bis Montagabend 20 Uhr gelten. Zu den betroffenen Flughäfen gehören Mailand, Turin und Genua.Deutschland verlängert Flugverbote bis DienstagfrühIn Deutschland wurde die Sperrungen des Flugraums bis Dienstag 2 Uhr verlängert. Dies sagte der Pressesprecher der Deutschen Flugsicherung, Axel Raab, heute in Langen bei Frankfurt der Nachrichtenagentur dpa. Die Sperrung stehe aber unter dem Vorbehalt, dass Messergebnisse nach einem Forschungsflug neue Erkenntnisse liefern.Schweizer Luftraum ebenfalls gesperrtAuch der Schweizer Luftraum bleibt bis Dienstag gesperrt. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die Sperre wegen der Aschewolke bis Dienstag um 8 Uhr verlängert. Laut BAZL-Sprecher Daniel Göring wird eine weitere Aschewolke-Schicht im Verlaufe des Nachmittags erwartet. Auch die bestehende verharrt weiterhin über der Schweiz. Flugverbot in Großbritannien verlängertDas Flugverbot wegen der Vulkanasche ist auch in Großbritannien erneut verlängert worden. Der Flugraum bleibe mindestens bis Dienstag um 1 Uhr (2 Uhr MESZ) geschlossen, teilte die nationale Flugsicherung Nats am Montag mit. Zuvor galt die Sperre bis Montag um 19 Uhr. Die britische Regierung erwägt mittlerweile unter anderem, gestrandete Urlauber in Spanien mit der Marine nach Hause zu bringen.Madrid bietet an: Über Spanien in die USA fliegen In Spanien hatte die Aschewolke aus dem isländischen Vulkan nämlich nur zu kurzzeitigen Schließungen einzelner Flughäfen geführt. Das Land hat den EU-Staaten daher seine Flughäfen als Ausweichstellen für Fernflüge zu anderen Kontinenten angeboten. Nach einem Vorschlag des Madrider Verkehrsministers José Blanco könnten Flüge in die USA oder nach Lateinamerika von spanischen Flughäfen aus abgewickelt werden. Wie der Minister am Montag dem staatlichen Rundfunk RNE sagte, könnte Spanien dem europäischen Flugverkehr angesichts der Einschränkungen wegen der Aschewolke als eine „Plattform“ für Interkontinentalflüge dienen.Blanco wollte den Vorschlag am Montag offiziell auf einer Sitzung der EU- Verkehrsminister vorlegen. Tschechien gab Luftraum wieder freiAuch in Tschechien darf wieder geflogen werden. Die nationale Flugaufsicht hat die Sperre des Luftraums und der Flughäfen am Montagmittag für zunächst 48 Stunden wieder aufgehoben. Nun entscheiden bis Mittwochmittag die Fluggesellschaften selbst, ob sie angesichts der Vulkanaschewolke aus Island den Betrieb wieder aufnehmen, teilte der Hauptstadtflughafen in Prag mit.Zahlreiche Linienflüge blieben am Montag nach ersten Angaben aber annulliert. Schon am Morgen hatten die Behörden den Luftraum ab einer Höhe von 7.450 Metern für Überflüge wieder freigegeben. Seit Freitag war in Tschechien der reguläre Luftverkehr komplett eingestellt. Wie anderswo in Europa mussten tausende Reisende nach Ausweichmöglichkeiten suchen.70 Prozent der Flüge in Europa vorauissichtlich gestrichenDie europäische Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol erklärte heute, sie rechne für diesen Montag nur mit einer leichten Entspannung der chaotischen Situation im Luftverkehr. Etwa 70 Prozent der Flüge sollten im Laufe des Tages ausfallen, wie die Behörde in Brüssel mitteilte. Demnach würden nur etwa 8000 bis 9000 Verbindungen der normalerweise gut 28.000 Verbindungen an einem normalen Montag zustande kommen.Bisher hatte es nach dem Beginn der Aschegefahr am vergangenen Donnerstag mit jedem Tag mehr Ausfälle gegeben. Dieser Trend kehrt sich der Prognose zufolge nun erstmals wieder um: Von rund 80 Prozent Ausfall vom Sonntag auf nunmehr 70 Prozent.apa/reuters/dpa/sda