Wie Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble am Sonntag erklärte, stehen die Angaben zu den Pässen eines Österreichers und eines Italieners in den Interpol-Datenbanken zur Verfügung.Keine Behörde habe eine Nutzung dieser Pässe signalisiert, seitdem sie 2012 und 2013 in Thailand gestohlen worden waren.Noble übte unverblümte Kritik an den Sicherheitsbehörden und Fluggesellschaften zahlreicher Länder, die auf einen Datenabgleich bei Interpol verzichten.Pässe von Terroristen genutzt?Wenn zum Beispiel die Fluggesellschaft Malaysia Airlines für eine Überprüfung der Daten der Insassen des Fluges MH370 gesorgt hätte, „müssten wir jetzt nicht spekulieren, ob die gestohlenen Pässe von Terroristen genutzt wurden“, um in das Flugzeug zu gelangen, erklärte Noble.Nach seinen Angaben gibt es bei Interpol 40 Millionen Einträge und 800 Millionen Prüfanfragen pro Jahr, dabei würden 60.000 Treffer erzielt.Nur die wenigsten Länder gewährleisteten einen umfassenden Datenabgleich, beklagte Noble. Aus den USA kämen pro Jahr 250 Millionen Anfragen, aus Großbritannien 120 Millionen und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 50 Millionen.Zusammen sind dies mehr als die Hälfte der 800 Millionen Anfragen weltweit.Italiener und Österreicher wohl aufAuf der Passagierliste der vermissten Maschine hatte sich neben dem Namen eines 37-jährigen Italieners auch jener eines etwa 30 Jahre alten Österreichers befunden.Das Außenministerium in Wien konnte mit Hilfe lokaler Polizeibehörden aber bald aufklären, dass der Salzburger „wohlauf, gesund und in Österreich“ ist, wie Martin Weiss, Leiter der Presseabteilung des Außenministeriums in Wien, am Samstag der APA erklärt hatte.Der Pass des Mannes sei vor rund zwei Jahren bei einem Aufenthalt in Thailand gestohlen worden und auch entsprechend behördlich registriert gewesen, bestätigte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Sonntag gegenüber der APA.Auch das Reisedokument des Italieners war diesem gestohlen worden. „Er lebt zum Glück und ihm geht es gut“, hatte eine Sprecherin des italienischen Außenministeriums am Samstag bekannt gegeben.Der Mann hält sich derzeit in Thailand auf, er rief von dort seine Eltern an und versicherte ihnen, dass es ihm gut gehe, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.apa/afp