Die Polizei fand die Überreste der Babyleichen in zwei verschiedenen Gärten vergraben in dem 650-Einwohner Dorf Villers-au-Tertre. Der Staatsanwaltschaft sagte die Mutter, dass sie keine Kinder mehr gewollt habe.Die Menschen in der Gemeinde nahe der belgischen Grenze sind entsetzt. „Es waren ganz normale Leute“, erzählen Nachbarn, die nicht glauben mögen, was sich nahezu unter ihren Augen abgespielt hat. Der Fall ist vermutlich der schwerste von Kindestötungen in Frankreich seit drei Jahrzehnten. Damals war ein Paar verurteilt worden, das sieben seiner Kinder getötet hatte.Die 45-Jährige ist so dick, dass eine Schwangerschaft kaum auffällt. Sie arbeitet als Krankenpflegerin. Ihr Mann(47) ist Zimmermann. Er gilt im Dorf als hilfsbereiter Heimwerker, der sofort kommt, wenn ihn jemand um Hilfe bittet. Zudem sitzt er im Gemeinderat. Frau hat bereits zwei erwachsene TöchterDas Paar ist Mitglied des Festkomitees, das für den kommenden Samstag ein Dorffest organisieren wollte. Hat zwei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder.In den vergangenen Jahren hatten die beiden auf dem Bauernhof der Eltern der 45-Jährigen gewohnt. Als diese gestorben waren, verkauften sie das Gelände und zogen innerhalb des Dorfes um. Als die neuen Besitzer im Garten eine Grube aushoben, machten sie den grausigen Fund: Plastiktüten mit winzigen Knochen. Experten fanden heraus, dass sie von Neugeborenen stammten, die vor etwa zehn Jahren zur Welt gekommen waren. Es lag nahe, die früheren Bewohner des Hauses zur Rede zu stellen.Die 45-Jährige gestand umgehend, dass es ihre Kinder waren – und dass es noch weitere Leichen gibt. „Sie hat erklärt, dass sie keine Kinder mehr wollte, und dass sie für Verhütungsmittel keinen Arzt aufsuchen wollte“, berichtete der Staatsanwalt am Donnerstag nach den ersten Vernehmungen. Ehemann wusste wohl nichtsDie erste Geburt der Frau sei „sehr schlecht“ gelaufen. Dass ihr Ehemann von den Schwangerschaften und den toten Kindern wusste, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Der Mann ist in dem Verfahren nur noch Zeuge und kam nicht wie seine Frau in Untersuchungshaft. Er sei völlig benommen und spreche nur wenig, hieß es in Ermittlerkreisen.„Jemand, der so etwas tut, hat möglicherweise den Wunsch, schwanger zu sein ohne gebären zu wollen“, sagte der Psychiater Pierre Lamothe, der sich mit dem Phänomen der Kindstötungen beschäftigt. Aber es zeige auch, dass niemand etwas habe bemerken wollen. „Man fragt sich, wie das so viele Male geschehen konnte. Die Blindheit scheint sich auf die Familie und die Nachbarn ausgedehnt zu haben“, fügte er hinzu. „Nicht ungewöhnlich, getötete Kinder in der Nähe zu bestatten“Es sei nicht ungewöhnlich, dass Mütter ihre getöteten Kinder in der Nähe bestatteten. „Es ist eine Art, sie bei sich zu behalten“, sagte er.In Frankreich war erst im März eine 38-jährige Frau zu 15 Jahren Haft für die Tötung von sechs ihrer Kinder verurteilt worden. Eine Französin, die drei Babys getötet und in ihre Tiefkühltruhe gelegt hatte, hatte im vergangenen Jahr acht Jahre Haft bekommen. Sie konnte das Gefängnis bereits im Mai wegen guter Führung unter Auflagen verlassen.dpa