<b>STOL: Warum sind während der Sommermonate so viele erkältet?</b><BR /><BR />Frau Dr. Doris Gatterer: Manche Menschen sind im Sommer einfach gestresster als sonst. Gepaart mit der Hitze ist das dann nicht wirklich hilfreich für das Immunsystem eines Menschen. Diese Kombination sorgt im Endeffekt dafür, dass man leichter von viralen Infekten angegriffen wird. Ein weiteres verbreitetes Problem stellen zu kühl eingestellte Klimaanlagen dar. Sie sind kontraproduktiv und fördern das Erkältungsrisiko ungemein, da der menschliche Körper kein Freund von großen, plötzlich eintreffenden Temperaturunterschieden ist.<BR /><BR /><BR /><b>STOL: Stichwort Klimaanlagen – Welcher Fehler wird beim Abkühlen am öftesten begangen?</b><BR /><BR />Dr. Gatterer: Dass die Temperatur, welche bei der Klimaanlage eingestellt wird, viel zu stark von der effektiv vorherrschenden Temperatur abweicht. Etwa im Auto: Wenn die Außentemperatur beispielsweise 33 Grad beträgt und ich die Klimaanlage auf 18 Grad einstelle, dann ist dies eine pure Zumutung und schädlich für den eigenen Körper. Die abkühlende Temperatur sollte nur wenige Grad geringer sein, als die natürliche Außentemperatur. Ansonsten läuft man Gefahr, die Wärmeregulation des Körpers viel zu stark zu beanspruchen und zu belasten. Speziell ältere Menschen und jene mit Kreislaufproblemen müssen hier besondere Vorsicht walten lassen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-55271182_quote" /><BR /><BR /><b>STOL: Ventilatoren sind bei vielen heiß begehrt. Worauf sollte bei der Nutzung der Geräte geachtet werden?</b><BR /><BR />Dr. Gatterer: Ventilatoren sind definitiv ein gutes Hilfsmittel. Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, da ich in meiner Praxis keine Klimaanlage zur Abkühlung, sondern Ventilatoren nutze. Es ist einfach angenehm wenn sich die Luft sozusagen bewegt – das spielt auch für die Psyche eine ganz wichtige Rolle, da man sich bereits durch eine leichte Brise spürbar wohler fühlen kann und die Luft einem dann nicht mehr so heiß vorkommt. Wichtig ist hierbei, dass man das Rotationsvolumen des Ventilators nicht zu stark einstellt und ihn nicht in unmittelbarere Nähe von sich selbst positioniert. Und von High-Tech-Ventilatoren, die von selbst kalte Luft generieren, würde ich, wegen der davor bereits angesprochenen Risiken, absolut abraten.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="790937_image" /></div> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="208698" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR /><b>STOL: Es gibt viele Leute denen Zugluft scheinbar gar nichts ausmacht, andere wiederum beklagen sich auf der Stelle, wenn ihnen die Luft zu sehr um die Ohren bläst. Ist Zugluft wirklich schädlich?</b><BR /><BR />Dr. Gatterer: Das hängt viel von der eigenen Körpertemperatur ab. Falls man gerade eine sportliche Aktivität abgeschlossen hat und sozusagen richtig heiß läuft und schwitzt, sollte man durchaus vorsichtig sein, denn Zugluft kann dann äußerst schnell eine Erkältung herbeiführen. Wenn ich aber beispielsweise ruhig in einem Gartenhaus sitze und 2 Fenster öffne, damit ein wenig Luft zirkulieren kann, dann ist Zugluft an sich prinzipiell nicht schädlich.<BR /><BR /><BR /><b>STOL: Welche Methoden zur Erfrischung würden Sie den Leuten ans Herz legen?</b><BR /><BR />Dr. Gatterer: Schatten wäre da meine erste Empfehlung. Unter der prallen Sonne sollte man zudem immer eine Kopfbedeckung, die einem Schatten spenden kann, tragen. Des Weiteren sollte man kühle Getränke zu sich nehmen: Wichtig ist hierbei, dass man nicht eiskalte Getränke konsumiert. Neben den davor bereits empfohlenen Ventilatoren können auch Fächer für angenehme und einfache Abkühlung sorgen. Und natürlich der Klassiker: Ein Sprung ins kühle Wasser, ganz egal ob See, Schwimmbad oder Meer.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="790940_image" /></div> <BR /><BR /><b>STOL: Welche Tipps können Sie den betroffenen Personen mit auf den Weg geben, damit diese künftig von lästigen Erkältungen verschont bleiben?</b><BR /><BR />Dr. Gatterer: Meine Tipps wären: Große Temperaturunterschiede vermeiden, den Alkohol- und Zigarettenkonsum reduzieren, ausreichend Schlaf, leichte Kost zu sich nehmen, viel Wasser trinken und viel Bewegung während der frühen Morgenstunden bzw. bei möglichst kühlen Temperaturen. Zusammenfassend: Das Verfolgen eines allgemein gesunden Lebensstils.