Der Vorfall hatte sich bereits am Mittwochabend ereignet, wurde jedoch erst jetzt bekannt: Ein Anrainer hatte Geräusche und Hilfeschreie in einer Wohnung am südlichen Rand der Landeshauptstadt gemeldet, umgehend machte sich eine Streife der Staatspolizei Bozen auf den Weg.<BR /><BR />Bereits beim Eintreffen der Beamten am Einsatzort hörten auch sie die Hilfeschreie einer Frau aus einer Wohnung.<BR /><BR />Beim Öffnen der Wohnungstür bot sich den Polizisten ein Bild des Grauens: Vor ihnen stand ein offensichtlich betrunkener Mann, in beiden Händen jeweils ein großes Küchenmesser, der nackte Oberkörper mit Blut verschmiert, das aus selbst zugefügten Wunden auf der Brust floss.<BR /><BR />Er schrie die Beamten an und drohte, sie und anschließend sich selbst zu töten, sollten sie nicht sofort die Wohnung verlassen. <h3> Mann nahm Verfolgung auf und bedrohte Polizisten</h3>Die Polizisten zogen sich ins Treppenhaus zurück und versuchten, denn aufgebrachten Mann zu beruhigen, der, immer noch beide Messer in der Hand, die Verfolgung aufnahm, dicht gefolgt von einer jungen Frau, die schreiend Hilfe bei den im Innenhof des Hauses wartenden Polizisten suchte.<BR /><BR />Der Mann ließ sich von der Anwesenheit der Polizisten nicht beirren, richtete weiterhin beide Messer auf die Beamten und stieß Morddrohungen aus.<BR /><BR />Schließlich warnte ein Polizist den aufgebrachten Mann, den Elektroschocker, auch Taser genannt, einzusetzen, sollte er sich nicht beruhigen. Der Betrunkene machte unbeeindruckt weiter und stachelte den Beamten sogar an, die Waffe zu benutzen.<h3> Frau war schon mehrfach bedroht worden</h3>Als der Mann sich erneut mit den Messern den Beamten näherte, machte der Polizist seine Drohung wahr und feuerte: Durch die Elektroschocks ließ der Betrunkene die Messer fallen und stürzte zu Boden, versuchte jedoch kurz darauf, sich wieder aufzurichten. Erst weitere Schüsse mit dem Taser stellten den Betrunkenen ruhig.<BR /><BR />Nach einem Gespräch mit der immer noch verängstigten Frau kam ans Licht, dass sie bereits in den vergangenen Wochen immer wieder körperlicher und verbaler Gewalt ausgesetzt war, ohne dies jedoch zu melden. Nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der Polizei war sie von ihrem Lebensgefährten schließlich mit einem Messer angegriffen worden, wie Stichverletzungen an der rechten Hand und an der Rückseite ihres Oberschenkels bestätigten.<BR /><BR />Der Mann wurde daraufhin verhaftet und wegen Widerstands gegen Amtspersonen, Misshandlung von Familienangehörigen und schwerer Körperverletzung mit einer Waffe angeklagt.