Beim Beweissicherungsverfahren am Montag hat Richter Walter Pelino den von ihm ernannten Gutachter Antonio Pietrini zum Unfallhergang angehört. Pietrini kam zum Schluss, dass die Lenkerin des Geländewagens den Unfall verursacht habe. Sie sei beim Abbiegen auf die Gegenfahrbahn geraten und habe Paris damit die Vorfahrt genommen bzw. den Weg abgeschnitten. Der 26-Jährige sei zwar auf seinem Motorrad schneller unterwegs gewesen, als auf diesem Straßenstück angebracht. Allerdings habe die Lenkerin trotzdem die Möglichkeit gehabt, ihn rechtzeitig zu sehen, zeigte sich Pietrini überzeugt. Paris habe nicht mehr die Chance gehabt, rechtzeitig zu reagieren. Als er das Auto sah, habe er – wahrscheinlich in Panik – voll abgebremst. In der Folge habe er die Herrschaft über sein Motorrad verloren, das direkt auf den Geländewagen zugeschlittert und frontal dagegen geprallt sei. Der Gutachter der Verteidigung, Nicola Dinon, steht hingegen auf dem Standpunkt, dass Paris viel zu schnell unterwegs gewesen sei und die Pkw-Lenkerin ihn aufgrund einer leichten Kurve nicht früher habe bemerken können. Der tödliche Verkehrsunfall, der ein Schock für ganz Ulten war, hatte sich gegen 19.15 Uhr ereignet. Rene Paris fuhr auf seinem Motorrad taleinwärts. In der Nähe des Gasthofs „Kuppelwies“ kam es dann zu dem fatalen Zusammenstoß. Sofort wurden die Rettungskräfte alarmiert. Am Unfallort trafen der Rettungswagen des Weißen Kreuzes und die Freiwillige Feuerwehr St. Walburg ein; auch der Rettungshubschrauber Pelikan 1 wurde angefordert, doch für Paris kam jede Hilfe zu spät. Zu schwer waren die Verletzungen, die er sich bei dem heftigen Aufprall zugezogen hatte. Die Lenkerin des Geländewagens und ihre Tochter – blieben unverletzt, standen aber unter Schock. Sie wurden zur Kontrolle ins Meraner Krankenhaus gebracht. rc/D