Die Deutsche Phono-Akademie habe sich nach intensiven Diskussionen dazu entschlossen, in die Regularien des Preises einzugreifen und die Band von der Liste der Nominierten zu nehmen, sagte Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, zu dem die Akademie gehört, am Donnerstagabend in Berlin.Die heftige Kontroverse um die Nominierung der Band, der Nähe zu rechtem Gedankengut vorgeworfen wird, drohten den gesamten Echo und damit auch alle anderen Künstler und Bands überschatten. Der Vorstand habe verhindern wollen, dass der Echo zum Schauplatz einer Debatte um die politische Gesinnung werde.Daher sei Frei.Wild von der Liste genommen worden, erklärte Drücke. Der Bundesverband Musikindustrie und die Deutsche Phono-Akademie hätten immer wieder mit Aktionen wie „Starke Stimmen gegen Rechts“ in diesem Umfeld Farbe bekannt.Die Chemnitzer Band Kraftklub und die Berliner Elektro-Popgruppe MIA. hatten aus Protest gegen Frei.Wild ihre eigene Teilnahme am Echo-Rennen abgesagt und damit den Stein ins Rollen gebracht. Auch die Band Die Ärzte protestierte.Zuerst wurde Nominierung bestätigt, dann ...Die Rocker von Frei.Wild bleiben trotz Protesten auf der Nominierungsliste für den Musikpreis Echo 2013, hatte es am Donnerstag vom Veranstalter, dem Bundesverband Musikindustrie zuerst noch geheißen, nachdem große deutsche Medien - u.a. die "Bild" und "Spiegel Online" - über die Polemik berichtet hatten.Die Südtiroler Band, der Kritiker rechtes Gedankengut vorwerfen, habe im vergangenen Jahr eines der bestverkauften Alben in der Kategorie Rock/Alternative National veröffentlicht, hieß es.Die Verkaufszahlen seien die Grundlage für die Nominierung. Da bei Frei.Wild keine offensichtlichen Gründe für einen Ausschluss von den Charts vorliegen, habe sich die Band für den Echo regulär qualifiziert. Am Abend kam dann die überraschende Kehrtwende: Frei.Wild wurde von der Liste der Nominierten genommen.Die Reaktion der BandDie Reaktion der Band ließ nicht lange auf sich warten. "Echo vom Echo!!! Wir wünschen allen verbleibenden Bands viel Spass und freuen uns auf die Tour. Danke dennoch jedem Einzelnen für eure Unterstützung.Zum Glück haben wir noch keine Flüge gebucht:)", schreibt Frei.Wild auf dem eigenen Facebook-Profil.VorwürfeKritiker werfen den Deutsch-Rockern aus Brixen vor, in ihren Songs völkisches und nationalistisches Gedankengut zu verbreiten. Frei.Wild wehrt sich gegen diese Vorwürfe.Frei.Wild hatte im vergangenen Jahr eines der bestverkauften Rock/Alternative-Alben veröffentlicht. Die Band sei allein auf Grundlage der Verkaufszahlen auf die Liste gekommen, hatte der Musikverband zunächst erklärt. Das aktuelle Album „Feinde deiner Feinde“ verkaufte sich 2012 mehr als 100.000 mal. Frei.Wild war zusammen mit MIA., Kraftklub, Unheilig und den Ärzten für einen Echo in der Kategorie „Rock/Alternative National“ nominiert worden.Songs um die HeimatAuf ihrer Homepage beschreibt sich die 2001 gegründete Gruppe als „Musikphänomen und Gegenkultur“. Ihre Songs kreisen um Alltagsthemen, aber auch um die Südtiroler Heimat. „Südtirol, sind stolze Söhne von dir. Unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her“, heißt es in einem Text.Der Echo wird am 21. März in Berlin verliehen.