Die 6-jährige Anna (Name von der Redaktion geändert) hat völlig richtig gehandelt: Als ihr am Freitag gegen 13 Uhr in der Weggensteinstraße ein fremdes Paar in einem weißen Auto an der Ecke Weggenstein-/Cavourstraße Süßigkeiten angeboten hat, lehnte sie ab. Trotz der Ablehnung des Mädchens haben die Unbekannten versucht, der Schülerin die Süßigkeiten schmackhaft zu machen und sie damit zu locken. <BR /><BR />Da sich der Vater der Schülerin noch in Sichtweite befand, konnte er die Situation beobachten und hat sich sofort an die Ordnungskräfte gewandt. „Diese haben bestätigt, dass in letzter Zeit an anderen Orten in der Stadt 2 weitere Vorfälle dieser Art gemeldet worden sind“, berichtet Christina Holzer, die Direktorin der Goetheschule. <h3> „Wachsam, aber nicht panisch sein“</h3>Deshalb fordert die Direktorin in ihrem Schreiben die Eltern auf, mit ihren Kindern über das Thema zu sprechen, wachsam, aber nicht panisch zu sein. „Wir werden unsere Schüler im Rahmen des Unterrichts verstärkt sensibilisieren, mit Fremden nicht zu sprechen, auf keinen Fall in ein unbekanntes Auto zu steigen und von Fremden nichts anzunehmen“, schreibt Holzer. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="944659_image" /></div> <BR /><BR /> Gestern haben sich die Vorfälle dann dramatisch gehäuft, sodass davon auszugehen ist, dass es sich immer um dasselbe Paar handelt. <BR />Auch vor der Grundschule Gries wurde gestern eine Schülerin angesprochen und mit Süßigkeiten gelockt. Die Eltern haben gemeldet, dass es sich um ein Paar „mittleren Alters“ gehandelt habe. Das Mädchen ist glücklicherweise schnell zurück in die Schule zu den Lehrern gelaufen.<BR /><BR /> Gemeldet wurde auch ein Vorfall vor der Marcelline-Schule in Gries. Laut Auskunft der Carabinieri sind in den vergangenen Tagen ähnliche Vorfälle vor den italienischen Grundschule Manzoni und dem Kindergarten „La Fiaba“ (beide Rovigostraße) gemeldet worden. Ob es einen Zusammenhang mit dem Vorfall in der Weggensteinstraße gibt, können die Ordnungshüter derzeit noch nicht sagen. <BR /><h3> Stadträtin ruft zur Wachsamkeit auf</h3> Sofort aktiviert hat sich nach dem ersten konkreten Hinweis am Freitag Schulstadträtin Johanna Ramoser: „Ich habe mich mit den Ordnungskräften und mit den Schulamtsleitern in Verbindung gesetzt. Wir möchten keine Panik schüren, aber Eltern und Schüler dazu bringen, aufmerksam zu sein. Mir ist die Sicherheit der Kinder sehr wichtig.“ <BR /><BR />Die Ordnungshüter seien nun einmal mehr dazu aufgerufen, Präsenz vor den Bildungseinrichtungen zu zeigen. „Sogar die Schülerlotsen haben wir informiert, damit diese ein wachsames Auge auf die Kinder werfen und bedenkliche Vorfälle gleich melden“, sagt Ramoser.<BR /><BR /><BR />DAS SAGT DIE DIREKTORIN<BR /><BR /><b>Frau Holzer, warum haben Sie es als notwendig empfunden, die Eltern zu warnen?</b><BR />Christina Holzer: Wir möchten die Kinder und auch die Eltern sensibilisieren, vorsichtig zu sein. Das ist unser Ziel. Es bringt nichts, wenn die Kinder jetzt durch diesen Vorfall Angst bekommen in die Schule zu gehen. Genauso wenig bringt es etwas, wenn die Eltern in Panik verfallen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-61441195_quote" /><BR /><BR /><BR /><b>Es soll zu mehreren, ähnlichen Vorfällen in Bozen gekommen sein. Wissen Sie, wo sich diese ereignet haben?</b><BR />Holzer: Ich selber nicht, jedoch weiß ich, dass die Ordnungskräfte auch über andere Vorfälle Bescheid wissen. <BR /><BR /><b>Die Hinterlassenschaften von Drogenabhängigen im Marienpark sind für die Goetheschule immer wieder ein Problem gewesen. Hat sich diesbezüglich etwas geändert?</b><BR />Holzer: Ja, die Situation ist zuletzt viel besser geworden. Wir haben keine gebrauchten Spritzen mehr gefunden. Das ist den stärkeren Kontrollen und auch dem Einsatz der Politik zu verdanken. Wir haben auch die Beleuchtung verbessert, was ebenfalls sehr geholfen hat, die Situation zu verbessern.<BR />