Am späten Dienstagnachmittag sind 10 junge Männer betrunken durch das Dorf gezogen. Sie grölten, und prügelten sich immer wieder. <BR /><BR />Sie hatten zuerst im Dorfladen für Unruhe gesorgt und schlugen dann auf Autos ein. Sie feierten anscheinend das Ende des Hausarrestes eines Freundes, der wegen Gewalttaten in Brixen aufgefallen war. Die Carabinieri ermitteln. <BR /><BR />„Ich stand auf meinem Balkon und konnte von dort aus alles beobachten“, berichtet Dario Massimo aus Franzensfeste. Er habe am Dienstag zwischen 17 und 18 Uhr gesehen, wie die 10 jungen Männer sichtlich stark angetrunken, schreiend und laut diskutierend durch das Dorf gegangen seien. Sie blieben laut Massimo immer wieder für Schlägereien untereinander stehen. <h3> „Wunden im Gesicht“</h3>„Einige hatten bereits Wunden im Gesicht, und auf ihrer Kleidung waren Blutspuren“, beschreibt der ehemalige Gemeinderat und Journalist die Gruppe. Einige der Männer sind laut Massimo in Franzensfeste keine Unbekannten. Sie wohnen dort, andere in Klausen und Sterzing. Einer von ihnen sei bis vor kurzem unter Hausarrest gestanden, weil er bei Gewalttaten in Brixen aufgefallen sei. <BR /><BR />„Während ich die Männer beobachtete, hörte ich, dass sie das Ende des Hausarrestes dieses Mannes feierten“, erzählt Massimo. Deshalb hätten sich die Männer im Dorfladen mit Alkohol eindecken wollen, seien dabei aber gescheitert. „Danach gingen sie auf den Bahnhofsplatz und schlugen dabei immer wieder auf die geparkten Autos ein“, berichtet der Bürger. Einige hätten die Bar betreten, andere vergeblich versucht, die Räume des ehemaligen Dopolavoro aufzubrechen. <BR /><BR />Als dann die erste von 2 Carabinieri-Streifen eingetroffen sei, seien 6 der 10 Betrunkenen geflüchtet. Die Carabinieri nahmen die Daten von 4 Männern auf, die alle volljährig sind. Gegen sie wird wegen öffentlicher Ruhestörung ermittelt. <h3> Material von Videokameras</h3>2 wurden der Staatsanwaltschaft gemeldet, da sie bereits vorher wegen anderer Delikte aufgefallen waren. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.<BR /><BR />Am Dienstag und am gestrigen Mittwoch sprachen die Carabinieri in Franzensfeste mit Augenzeugen und nahmen die Aufzeichnungen der Videokameras zur Auswertung mit. Bisher wurden keine Beschädigungen an Autos gemeldet. „Ich habe auch mit meinem Nachbarn gesprochen. Wir haben Angst, dass Franzensfeste zum Treffpunkt solcher Gruppen werden könnte“, sagt Massimo. <BR /><BR />Bürgermeister Thomas Klapfer entkräftet auf Anfrage diese Befürchtung. „Das ist das erste Mal, dass so etwas vorgefallen ist. Man ist abends immer noch sicher in Franzensfeste“, ist er überzeugt. Er bedauere jedoch für die jungen Männer, dass sie ihre Chance verpassen, sich in Südtirol ein Leben aufzubauen. <BR /><BR />Sie hätten Migrationshintergrund, seien jedoch hier aufgewachsen und beherrschen mindestens 2 oder mehr Sprachen. „Sie sollten daraus etwas machen und die Dummheiten lassen“, ist er überzeugt. <BR />