Eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 2016 macht es möglich, dass aus Wohnraum für Einheimische sehr leicht Ferienwohnungen oder Räume für Kurzzeitvermietung werden. Ein Experte fordert, dass diese Änderung rückgängig gemacht wird. <BR /><BR />Jährlich landen bis zu 500 Wohnungen auf dem Zweitwohnungsmarkt statt als leistbarer Wohnraum für Einheimische. Der Grund dafür: Sie alle wurden von ihrer Sozialbindung freigekauft, weiß Wohnbauexperte Christian Peintner. „Der absolut falsche Weg“, sagt er und mahnt an, die Bindung wieder auf 20 Jahre anzuheben.<h3> Von Sozialbindung freigekauft</h3>Einheimische, die um eine Landesförderung beim Kauf oder Bau ihrer Erstwohnung ansuchen, brauchen bekanntlich Geduld. Da kann es schon mal vorkommen, dass eine vierköpfige Familie zwischen Ansuchen und Auszahlung der ihr zustehenden 58.500 Euro bis zu 3 Jahre warten muss. Diesen Missstand hatte Peintner wiederholt angekreidet und fordert erneut eine dringende Senkung der Auszahlungszeiten.<BR /><BR /><embed id="dtext86-62053645_quote" /><BR /><BR />Weit schwerer als die langen Wartezeiten wiegt laut Peintner die Möglichkeit, die geförderte Erstwohnung von der Sozialbindung freikaufen zu können. Die Sozialbindung war 2016 per Landesgesetz von zuvor 20 auf nunmehr 10 Jahre herabgesetzt worden. <BR /><BR />Seitdem hätten laut Peintner jährlich zwischen 250 und 500 Wohnungsbesitzer von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Immobilie von der Sozialbindung „relativ günstig“ freizukaufen. Diese Wohnungen seien für die Einheimischen dann verloren, würden sie doch auf dem Zweitwohnungsmarkt landen oder über Plattformen wie Airbnb an Touristen vermietet. <h3> Sozialbindung auf 20 Jahre erhöhen</h3>Er plädiert dafür, die Sozialbindung für solche Wohnungen, für deren Kauf eine Landesförderung beansprucht worden ist, wieder auf 20 Jahre zu erhöhen. „Die Möglichkeit, die Wohnung zu verkaufen, bestünde dann immer noch, aber eben unter der Voraussetzung, dass die Käufer die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen müssen“, so Peintner. Er sieht darin einen ersten Schritt zu leistbarem Wohnraum für die Einheimischen.<BR />