Obwohl der aus Mals stammende Journalist Gabriel Grüner vor 25 Jahren ermordet wurde, hat er noch heute etwas zu sagen. Was das ist, wurde bei der Verleihung des nach ihm benannten Schülerpreises und Stipendiums klar. <BR /><BR />Welche Rolle und welche Funktion hat Journalismus? Gerade heute in Zeiten, in denen der Journalismus finanziell stark unter Druck gerät und viele Politiker und Lobbyisten weltweit ein strategisches Interesse daran haben, den Journalismus allgemein in Grund und Boden zu verteufeln?<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1031583_image" /></div> <BR /><BR />Wenn es nach dem aus Mals stammenden Gabriel Grüner ginge, müsste der Journalismus heute noch genau so Missstände aufzeigen oder Benachteiligten beistehen wie zu jener Zeit, als er noch lebte. Grüner war Reporter beim „Stern“ und als solcher viel unterwegs, unter anderem im Kosovo. Dort wurde er im Zuge der Kriegswirren von einem russischen Söldner ermordet, mit ihm starben Volker Krämer und Senol Alit. <BR /><BR />Gabriel Grüner ist aber nicht vergessen worden, denn ihm zu Ehren werden jährlich das gleichnamige Stipendium und ein Schülerpreis vergeben. Beide Preise zeichnen den Einsatz im journalistischen Sinne aus – also im Sinne von Gabriel Grüner.<h3> 2 Oberschüler aus Schlanders gewinnen</h3>Den Schülerpreis gewannen heuer Luis Parth und Noah Frischmann. Die beiden Schüler am Realgymnasium Schlanders porträtierten den aus Israel stammenden Musiker Dolev Nahoom, die Siegerreportage trägt den Titel „Harmonie im Herzen, Krieg im Kopf“. Der zweite Teil des Titels rührt daher, dass mitten in der Zeit der Reportage Israel von der Terrororganisation Hamas angegriffen wurde – Dolev Nahoom musste dies in Schlanders miterleben.<BR /><BR />Die Sieger des Gabriel-Grüner-Stipendiums sind hingegen David Krenz und Hannes Jung. Die beiden Bundesdeutschen haben eine Reportage über einen aus Pakistan stammenden Mann geschrieben, der mitten in Sachsen ein Dorfgasthaus eröffnet – und der einerseits genau beobachtet wird, andererseits aber zu einer Art Hoffnungsträger wird in der abseits gelegenen und wirtschaftlich leicht abgehängten Ortschaft.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1031586_image" /></div> <h3>Ein Vorbild auch heute noch</h3>Luis Parth und Lukas Kofler – er vertrat Preisträger Noah Frischmann – freuten sich ebenso wie die beiden Stipendiumsgewinner sehr. „Gabriel Grüner hat uns inspiriert“, sagte Luis Parth und ergänzte, dass er glaube, dass der ermordete Gabriel Grüner ein Vorbild sein könne für die Jugend von heute. Grüner sei vorausgegangen und habe die Wahrheit gesucht.<BR /><BR />Die Vergabe des Stipendiums und des Schülerpreises im Malser Kulturhaus organisierten Bildungsausschuss und Gemeinde Mals, die Pädagogische Abteilung des Landes, die Zeitschrift „FF“ und Zeitenspiegel Reportagen. Einer der Vertreter von Zeitenspiegel Reportagen war Uli Reinhardt, der Gabriel Grüner persönlich sehr gut kannte. Anwesend war aber auch die Journalistin und Gabriel-Grüner-Bekannte Ingrid Eißele, welche in sehr persönlichen Worten an die letzten Tage im Leben von Gabriel Grüner erinnerte.