Derzeit befinden sich 3000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Sollte die staatliche Regelung umgesetzt werden, könnte diese Zahl schlagartig steigen.<BR /><BR /><BR />Knapp 3 Monate nach Schulbeginn droht Bildungseinrichtungen, Familien und Arbeitgebern wieder das Chaos. Per Rundschreiben hatten Gesundheits- und Bildungsministerium gestern Morgen verordnet, dass bereits bei einem positiven Fall die ganze Gruppe bzw. Klasse in den Fernunterricht wechseln muss. „Das käme einem neuerlichen Lockdown für die Kinder gleich“, ärgert sich der ASGB-Vorsitzende Tony Tschenett. <BR /><BR />Bereits am Abend war dann wieder alles anders: Mit einem neuen Rundschreiben, wurde die Regelung wieder revidiert. Demnach gilt in Grundschulen und erster Klasse Mittelschule die kollektive Klassenquarantäne erst bei 2 Coronafällen. Schüler ab 12 werden weiterhin von der Sanität nacherfolgt und getestet.<BR /><BR /><b>Südtirol hat Sonderregel</b><BR /><BR />Ob diese Regelung auch in Südtirol so umgesetzt wird, ist offen. Bei einem positiven Fall in der Klasse müssen hierzulande derzeit zwar alle Schüler, die sich 2 Mal pro Woche freiwillig dem Nasenflügeltest unterziehen, nach 5 Tagen zum PCR-Test, dürfen aber, im Gegensatz zum restlichen Staatsgebiet, weiter im Präsenzunterricht bleiben. <BR /><BR />Ob das so bleiben wird, ist ungewiss. Gestern liefen diesbezüglich in Bozen schon mal die Rechner heiß. „Jetzt werden die bisherigen Daten genau angeschaut und bewertet“, sagt Florian Zerzer, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes. Danach wird entschieden, ob das Protokoll angepasst werden muss und wenn ja in welcher Form.<BR /><BR /><b>Nachtesten ist umgestellt</b><BR /><BR /> Eine Entscheidung darüber fällt in den kommenden Tagen. Bereits umgestellt ist das Nachtesten. „Weil wir mit dem Contact Tracing in Schwierigkeiten sind, werden für die Schüler anstelle der PCR- jetzt Antigenschnelltests anerkannt“, so Zerzer. <BR /><BR />Landeshauptmann Arno Kompatscher ließ gestern bereits anklingen, dass dank des Screenings eine Ausnahme von den Vorgaben aus Rom möglich sein sollte. „Vielleicht mit einer Mindestteilnahme am Screening“, sagt er. Auch Bildungslandesrat Philipp Achammer hofft, dass an Südtirols Schulen die derzeitige Regelung beibehalten werden kann. „Vor allem auch, um weiter einen Anreiz zum Nasenflügeltest zu haben“, sagt er.<BR /><BR /><b>Viele Infektionen an Schulen</b><BR /><BR />Fest steht, dass die Infektionszahlen in den Bildungseinrichtungen deutlich angestiegen sind. In den vergangenen 3 Wochen habe sich die Zahl der Fälle vervierfacht, sagt Sanitätsdirektor Dr. Josef Widmann. Allein im November wurden 500 Schüler und 63 Lehrpersonen positiv getestet. Dank Teilnahme an den Nasenflügeltests konnten 220 Klassen in Präsenz bleiben. Für 129 Klassen hieß es ab in die Quarantäne. <BR />Derzeit befinden sich 3000 Schüler in Quarantäne. <BR /><BR />Sollte die staatliche Regelung so umgesetzt werden, könnte diese Zahl schlagartig steigen – mit erheblichen Folgen für Familien und Arbeitgeber. „Die Eltern wissen nicht mehr, wie sie die Betreuung gewährleisten sollen“, so Tschenett. Zwar sei noch bis Ende des Jahres gesetzlich eine Sonderelternzeit vorgesehen. Doch sei dies natürlich auch mit finanziellen Verlusten verbunden. „Und den Arbeitgebern fehlt von einem Tag auf den anderen ein Mitarbeiter“, sagt er.<BR />