Die Frau soll vor etwa eineinhalb Jahren in die Wohnung gezogen sein, die der Mann zuvor gekauft hatte. Sie hatte in der Vergangenheit bereits wegen häuslicher Gewalt die Carabinieri gerufen, die Anzeige später jedoch zurückgezogen. <BR /><BR />Aufgrund des gewalttätigen familiären Umfelds war ihr das Sorgerecht für die Tochter aus einer früheren Beziehung – auf Antrag des Vaters des Mädchens – entzogen worden. Der Täter war es, der in der Nacht auf Dienstag die Carabinieri anrief und Suizidabsichten äußerte. Nach seinen teilweisen Geständnissen wurden Ermittlungen eingeleitet, die zur Auffindung der Leiche in der Wohnung in Castelnuovo del Garda führten. Ein Gerichtsmediziner soll den genauen Zeitpunkt und Todesursache feststellen. <BR /><BR />Zum Zeitpunkt der Auffindung der Leiche war Reis Pedroso nicht in der Wohnung; er wurde später von den Carabinieri aufgehalten und festgenommen. Das Messer wurde in seinem Auto entdeckt. Seit April letzten Jahres musste der Brasilianer eine elektronische Fußfessel tragen. Bei seiner Festnahme hatte Douglas Reis Pedroso das Gerät jedoch nicht mehr bei sich.<BR /><BR />Die Carabinieri ermitteln derzeit, um festzustellen, wie und wann er sich davon getrennt haben könnte. Das Empfangsgerät, das seiner Ex-Partnerin zur Verfügung stand, wurde in der Garage ihrer Mutter in Ponti sul Mincio gefunden, nur etwa zehn Kilometer von Castelnuovo del Garda entfernt.<h3> Täter trug elektronische Fußfessel</h3>Reis Pedroso, der offenbar regelmäßig Alkohol und Drogen konsumierte, ist polizeibekannt, unter anderem wegen Ablehnung eines Alkoholtests, Misshandlungen und Körperverletzung gegenüber seiner Partnerin. Ende 2024 soll er zudem die Schwester von Jessica Stapazzolo sexuell angegriffen und anschließend die eingreifenden Carabinieri bedroht haben. Aus diesem Grund hatte die Polizei von Verona eine Verwarnung gegen ihn erlassen. Am 21. April 2025 wurde der Mann erneut wegen Gewalt gegen Jessica Stapazzolo festgenommen. <BR /><BR />Wie von der Staatsanwaltschaft rekonstruiert, hatte er sie „zu Boden geworfen, an den Haaren über den Asphalt gezogen, ihr drei Schläge ins Gesicht versetzt und sie schließlich wiederholt mit dem Autoschlüssel ins Gesicht und auf den Hals geschlagen“. Dieses Ereignis führte sofort zu einem Annäherungsverbot gegenüber der Frau, mit der Pflicht, sie nicht zu kontaktieren und ihre Wohngemeinde nicht zu betreten. Etwa einen Monat später wurde ihm das elektronische Fußfessel-System angelegt – das die erneute Tragödie jedoch nicht verhindern konnte. <BR /><BR /> Der neue Frauenmord löste Bestürzung aus. „Wieder eine Frau getötet, wieder ein Leben zerstört. Es ist ein unerträglicher Schmerz und eine kollektive Schande. Die Gewalt gegen Frauen ist eine große soziale Notlage unserer Zeit, und jeder Femizid sollte uns als Gemeinschaft zum Nachdenken bringen“, erklärte Giovanni Manildo, Präsidentschaftskandidat der Region Venetien, zum schrecklichen Mord in Castelnuovo del Garda. Über 70 Frauen sind seit Anfang 2025 in Italien von Lebenspartnern, oder Ex-Ehemännern getötet worden.