Betroffen sei nicht nur die natürliche Uferlandschaft, sondern auch die Sicherheit bei Segelkursen für Kinder, die regelmäßig in der Bucht stattfinden.<BR /><BR />Die örtliche Oppositionsgruppe Garda Futura hat deshalb eine formale Anfrage an Bürgermeister Davide Bendinelli gestellt und fordert konkrete Gegenmaßnahmen.<h3> Segelverein und Opposition schlagen Alarm</h3>Auslöser der aktuellen Diskussion war ein Schreiben des Präsidenten der Lega Navale Italiana, Giorgio Castellani. Bereits am 10. Juli hatte er eine offizielle Beschwerde an Navigarda, die Gemeinde und Oppositionsvertreterin Lorenza Ragnolini gerichtet. Darin kritisierte er, dass die Schiffe der Reederei – mit bis zu 27 Anlandungen pro Tag, teils in hoher Geschwindigkeit – einen Wellengang verursachten, der sowohl den Strand beschädige als auch Schwimmer und Boote gefährde.<BR /><BR />Ragnolini fordert zusätzlich eine Renaturierung des Corno-Strandes. Frühere Eingriffe, insbesondere Betonarbeiten zur Uferbefestigung und zur Befahrbarkeit für motorisierte Fahrzeuge, hätten eine künstliche Barriere geschaffen. An dieser brechen sich die Wellen, wodurch die Rückströmung noch verstärkt werde.<h3> Navigarda beruft sich auf öffentlichen Auftrag</h3>In einer schriftlichen Stellungnahme vom 31. Juli wies Navigarda die Vorwürfe zurück. Direktor Alessandro Acquafredda verwies auf die interregionale Gesetzgebung aus dem Jahr 2002. Demnach gelten die Vorschriften zum Schutz der Uferzone, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Fahrverbote nicht für Schiffe im öffentlichen Linienverkehr. Navigarda erfülle einen gesetzlich genehmigten und unverzichtbaren öffentlichen Auftrag – Einschränkungen für Freizeit- und Sportaktivitäten könnten nicht auf das Unternehmen übertragen werden.<h3> Juristische Grauzone sorgt für Streit</h3>Im Kern geht es nun um unterschiedliche Interpretationen des Gesetzes. Während Navigarda sich auf Artikel 15 beruft, verweist die Lega Navale auf Artikel 9. Dieser schreibt ausdrücklich vor, dass auch öffentliche Verkehrseinheiten Rücksicht auf Badezonen, Sportboote, Angler und Segelschulen nehmen müssen. Zudem seien Schiffsführer verpflichtet, gefährliche Wellenbildung, Sog oder Lärm zu vermeiden.<h3> Dialog angekündigt</h3>Mittlerweile hat Navigarda allen Beteiligten ein Gesprächsangebot unterbreitet, um über mögliche Lösungsansätze zu beraten. Wie ein Ausgleich zwischen Naturschutz, öffentlichem Schiffsverkehr und Freizeitnutzung am Gardasee gefunden werden könnte, ist jedoch – so der Corriere della Sera – bislang offen.