„Sie werden aus Istanbul in Richtung Rom abfliegen“, schrieb Italiens Außenminister Antonio Tajani am Samstagvormittag auf X (ehemals Twitter). Die italienische Botschaft in Israel habe bereits die Reise organisiert.<BR /><BR />„Andere 15 Italiener haben das Dokument zur freiwilligen Ausreise nicht unterzeichnet und müssen nun auf eine gerichtliche Abschiebung warten, die in der kommenden Woche erfolgen wird. Ich habe der italienischen Botschaft in Tel Aviv erneut die Anweisung gegeben, sicherzustellen, dass die verbleibenden Landsleute mit Respekt und unter Wahrung ihrer Rechte behandelt werden“, so Tajani.<h3> Italien forderte bessere Haftbedingungen</h3>Italien hatte zuvor bessere Haftbedingungen für die italienischen Aktivisten der jüngsten Gaza-Hilfsflotte gefordert, die festgenommen wurden und in Israel in Gewahrsam sind. Das konsularische Team der italienischen Botschaft in Israel konnte alle Betroffenen persönlich treffen. Sie seien wohlauf, jedoch körperlich und psychisch stark erschöpft – sowohl durch den langen Aufenthalt auf See als auch durch die Festnahme, erklärte das Außenministerium in Rom am Freitagabend. <BR /><BR />Das Konsulat habe zudem berichtet, dass die Haftbedingungen im Gefängnis besonders beschwerlich seien. Außenminister Tajani habe daher die Botschaft beauftragt, beim israelischen Außenministerium eine Überprüfung und Verbesserung der Haftbedingungen zu verlangen. Zudem arbeitet die italienische Botschaft daran, die Abschiebeverfahren zu beschleunigen, insbesondere für jene Italiener, die bereit sind, eine von den israelischen Behörden vorgelegte Ausreise-Erklärung zu unterschreiben.<h3>Parlamentarier zurück in Italien</h3>Die 4 italienischen Volksvertreter, die bei der „Global Sumud Flotilla“ mitwirkten, wurden unterdessen von Israel freigelassen und kehrten nach Italien zurück. Der Senator Marco Croatti von der oppositionellen Fünf-Sterne-Bewegung zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Italien besorgt über die noch in Israel festgehaltenen Aktivisten.<BR /><BR />„Wir sind sehr besorgt um alle Italiener, die sich noch im Internierungslager befinden. Wir müssen dafür sorgen, dass alle nach Hause kommen“, sagte Croatti nach seiner Ankunft am Flughafen Rom-Fiumicino mit einem Linienflug aus Tel Aviv am Freitagnachmittag.<BR /><BR />Aus Solidarität mit den Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte kam es am Freitag in Italien zu einem landesweiten Streik, der zu Behinderungen führte. Im Bahnverkehr gab es teils Ausfälle und Verspätungen. In Großstädten wie Rom und Mailand floss der öffentliche Nahverkehr nur eingeschränkt. In zahlreichen italienischen Städten gab es anlässlich des Streiks im Laufe des Tages auch größere Demonstrationen und Protestaktionen. 2 Millionen Menschen beteiligten sich laut den Gewerkschaften, die dazu aufgerufen hatten, an den landesweiten Protestkundgebungen.