Beantragt wurde die Untersuchung von den Gutachtern der Verteidigung.<BR /><BR />In jungen Jahren soll sich Benno Neumair beim Sport gleich mehrmals Kopfverletzungen zugezogen haben. Ob diese alten Traumata Schäden hinterlassen haben, die sich heute noch auswirken könnten – das ist eine der Fragen, die mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) geklärt werden soll. <BR /><BR />Beantragt wurde die Untersuchung von den Gutachtern der Verteidigung. Der Gehirn-Scan könnte möglicherweise aber auch Hinweise auf verhaltensverändernde Anomalien liefern. Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass in einem Strafverfahren in Italien so genannte Neuroimaging-Erkenntnisse zum Tragen kommen. <BR /><BR />In einem Fall aus Como hatte das Gericht bei einer Frau, die des Mordes bezichtigt wurde, nicht zuletzt aufgrund einer durch eine MRT entdeckte Anomalie im Gehirn auf eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit befunden. Das hatte sich in der Folge auch auf das Strafmaß ausgewirkt. Interessant dabei: Parteiengutachter waren in Como der kognitive Neurowissenschaftler Dr. Giuseppe Sartori und der Psychiater Pietro Pietrini – und beide sind auch im Fall Perselli/Neumair Gutachter für die Verteidigung.<BR /><BR /><b>Verfahren verzögert sich</b><BR /><BR />Die Untersuchung ist für den 24. Juni angesetzt. Dazu wird der 30-Jährige, der unter Mordverdacht an seinen Eltern Peter Neumair und Laura Perselli im Bozner Gefängnis sitzt, unter Bewachung in eine medizinische Einrichtung gebracht.<BR /><BR /> Somit verzögert sich das Ende des Beweissicherungsverfahrens zu Benno Neumairs Zustand zum Tatzeitpunkt. Eigentlich hätte es morgen abgegeben und bereits am 8. Juni vor U-Richterin Carla Scheidle diskutiert werden sollen. Neuer Termin ist nun der 2. Juli für die Abgabe und der 9. Juli für die Verhandlung, bei der die Amtssachverständigen und die Parteiengutachter der Richterin ihre Erkenntnisse vorstellen und diese erörtern werden. <BR />