Die Zahlen zeigen deutlich, wann sich Geimpfte am öftesten mit dem Virus anstecken und wie leicht oder schwer bei ihnen die Infektion verläuft. Inklusive Grafik. <BR /><BR /><BR /><BR />Zahlen lügen bekanntlich nicht. In diesem Fall untermauern sie alle internationalen Studien aber auch die Aussagen der heimischen Experten. Die Impfung schützt zu einem sehr hohen Maße sowohl gegen eine Infektion als auch gegen einen schweren Krankheitsverlauf. <BR /><BR />„In den Covid-Normalstationen unserer Krankenhäuser haben wir derzeit nur Ungeimpfte“, sagt Dr. Patrick Franzoni, Vize-Leiter der Covid-Einheit. Und auch bei den Intensivpatienten handle es sich, bis auf einen Fall, ausnahmslos um Nichtgeimpfte. „Und dieser eine Patient leidet an einem Immundefizit, sodass die Impfung bei ihm nicht angeschlagen hat“, erklärt Dr. Franzoni. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-50634856_quote" /><BR /><BR /><BR />Damit ist für den Vize-Leiter der Covid-Einheit eines klar: „Impfen schützt vor einem schweren Verlauf und vor der Intensivstation“, unterstreicht er. Natürlich könne sich auch jemand trotz Impfung mit dem Virus infizieren. „Aber die Erfahrungen und Untersuchungen zeigen deutlich, dass Geimpfte im Falle einer Infektion erstens sehr selten Symptome entwickeln und zweitens deutlich weniger infektiös sind, als Ungeimpfte“, so Dr. Franzoni. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="680372_image" /></div> <BR /><BR />Werde ein Geimpfter positiv auf das Corona-Virus getestet, falle der Test in den allermeisten Fällen nach spätestens 48 Stunden wieder negativ aus. „Klar kann ein PCR-Tests Viren auf den Schleimhäuten nachweisen, aber Geimpfte sind nicht nur kürzer sondern auch weit weniger ansteckend wie Ungeimpfte“, so der Mediziner.<BR /><BR />Ein detaillierterer Blick auf die von Landesrat Widmann vorgelegten Daten belegt, dass es in den allermeisten Fällen, in denen sich Geimpfte mit dem Virus infiziert haben, nach der ersten Dosis erfolgt ist. Mit 1231 Infektionen nach der Erstimpfung ist diese Zahl beinahe 4 Mal höher als nach der zweiten Dosis. Mit vollem Impfschutz infizierten sich in den ersten knapp 8 Monaten dieses Jahres nur 436 Menschen im Land. <BR /><BR />Auch beim Zeitraum der Infektion gibt es große Unterschiede. So haben sich 666 der Geimpften innerhalb der ersten beiden Wochen nach der ersten Dosis infiziert, 360 in der dritten oder vierten Woche nach der ersten Dosis. Und auch bei jenen, denen bereits beide Dosen verabreicht worden sind, liegt die Zahl der dennoch Infizierten mit 179 innerhalb der ersten beiden Wochen nach dem zweiten Piks. Bekanntlich hat man erst 14 Tage nach der zweiten Dosis dann den vollen Impfschutz. <BR /><BR />Laut Dr. Franzoni sei man an einer Pandemie der Ungeimpften angelangt. „Nicht nur in Südtirol ist derzeit ein Rennen um eine Durchimpfungsrate von mindestens 80 Prozent im Laufen, um ein Gleichgewicht zwischen Geimpften und Delta-Variante herzustellen“, sagt er. „Wenn sich jetzt noch rasch 50.000 Südtiroler impfen lassen würden, hätten wir diese Grenze erreicht.“ Der nötige Impfstoff dafür wäre auf Lager. Immerhin liegen derzeit in den Kühlschränken des Sanitätsbetriebes rund 145.000 Dosen davon.<BR />