Guter Rat ist teuer – und ein gutes Rad auch. So <?Uni SchriftWeite="93ru"> könnte man mit einer Portion<?_Uni> Galgenhumor jene Ereignisse resümieren, auf die ein junger Bozner zurückblickt. Dabei fing alles mit einem entspannten Abend in der Bozner Innenstadt an. <BR /><BR />Gemeinsam mit ein paar Freunden traf sich Mattia <i>(vollständiger Name der Redaktion bekannt)</i> auf ein Getränk. Sein Elektrorad, das er zwei Monate zuvor um einen stattlichen Preis gekauft hatte, stellte er am Waltherplatz ab. Der Abend nahm seinen Lauf in entspannter Atmosphäre. Doch schließlich die bittere Erkenntnis am Ende: Das Rad war verschwunden. <BR /><BR />Mattia war verwundert, al<?TrVer> lerdings hatte er ein vermeintliches Ass im Ärmel: „Ich hatte im Rad ein ‚Apple-AirTag‘ versteckt. Damit konnte ich seine Position orten. Deshalb war ich zuerst sogar etwas euphorisch, dass ich die Funktion ausprobieren kann.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="962110_image" /></div> <BR /><BR />Gesagt, getan – der Standort des Rads wurde nach einer Weile angezeigt. Es wurde in der Europaallee geortet. Mattia wandte sich noch am selben Abend an die Po<?TrVer> lizei. Die Beamten machten sich mit ihm auf den Weg. „Die Polizei hat sich kooperativ und hilfsbereit gezeigt. Die Polizisten waren engagiert, jedoch waren ihnen schließlich die Hände gebunden“, resümiert der junge Bozner. <BR /><BR /><h3> So nah und doch so fern</h3>Denn an Ort und Stelle angekommen, zeigte sich, dass das Signal nicht deutlich genug war, um den exakten Standort anzuzeigen. Inmitten von Gebäuden, zum Teil bis zu 15 Stockwerke hoch, eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Eine Stunde lang suchte der Trupp gemeinsam nach Hinweisen zum Verbleib und hielt nach dem Rad Ausschau. In die Gebäude selbst durften die Beamten nicht einfach so eindringen. So musste man schließlich die Segel streichen. Es blieb nur noch, die offizielle Strafanzeige zu stellen. <BR /><BR />In den folgenden Tagen behielt Mattia sein Rad online im Blick. Noch einmal schaute er mit zwei Polizisten in dem Gebiet vorbei. Sie durchsuchten das Areal, verschafften sich auch Einlass in einige Gebäude, aber wiederum blieb der genaue Standort unentdeckt.<BR /><BR />Nachdem sich das Rad eine Weile nicht bewegt hatte, absolvierte es ein paar Tage später einige hundert Meter durch Bozen. Es war nun an der Ecke Drususstraße/Reschenstraße verortet. <BR /><BR />„Ich war gerade am Ritten unterwegs, habe schnell meine Sachen gepackt und bin zurück nach Bozen“, erzählt der Leidtragende. Er kontaktierte die Polizei und schaute selbst in der Zone vorbei. <h3> Reise nach Casablanca</h3>Am Standort angekommen, hatte sich das Signal des Rads aber bereits verschoben. Es war Richtung Palermo-Brücke unterwegs, dort verlor sich die Spur. Wiederum waren die Diebe entwischt. So nah sollte Mattia seinem Rad nicht mehr kommen. Denn was sich jetzt bei der digitalen Ortung des Drahtesels zeigte, hatte der Bozner nicht erwartet. Für das Bike begann eine Odyssee. <BR /><BR />Als das Signal wieder angezeigt wurde, war es nämlich in Trient. Kurze Zeit später tauchte es in Brescia und schließlich in Mailand auf. „Da wusste ich, dass mein armes Rad wohl eine längere Reise vor sich hat“, so Mattia – und er sollte recht behalten. Der Polizei schickte er die jeweiligen Standorte, allerdings konnte das Diebesgut nie sichergestellt werden. So rollte das Rad über Grenzen: von Turin durch Frankreich, nach Valencia und Murcia im Süden Spaniens, bis es Marokko erreichte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="962113_image" /></div> <BR /><BR />Seit geraumer Zeit kann Mattia sein Rad digital in Casablanca beobachten. Ob die Reise hier endet, weiß niemand. „Ich glaube, dass es noch weitergeht. Solange mich das Signal erreicht, werde ich die Route verfolgen. Persönlich werde ich mein Rad aber nicht mehr sehen“, so der Bozner. <BR /><BR />Er hat mit den Ereignissen seinen Frieden geschlossen, möchte aber mit der Geschichte auf das Thema aufmerksam machen. Denn dieses „diebische Rad der Geschichte“ soll sich nicht weiterdrehen.