2014 lag der definitive Landeshaushalt bei knapp 5,6 Milliarden Euro, die Zuweisung an Südtirols Kommunen über die sogenannte Gemeindenfinanzierung durch das Land lag bei insgesamt knapp 234 Millionen Euro.2024 umfasste der Landeshaushalt 8,5 Milliarden Euro – und die Gemeinden bekamen rund 430 Millionen Euro (siehe Grafik).<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1224234_image" /></div> <BR /><BR /> Damit ist der Landeshaushalt zwischen 2014 und 2024 um 52 Prozent gewachsen, die Gemeindenfinanzierung aber um 84 Prozent. Diese und die folgenden Zahlen gehen aus Antworten auf Anfragen des Freien Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber hervor, der die Angaben auch aufgeschlüsselt nach Investitionen und laufenden Kosten haben wollte.<BR /><BR />Vergleicht man auch hier die Entwicklungen zwischen Land und Gemeinden, zeigt sich: Der überproportionale Zuwachs bei den Zuweisungen erklärt sich aus einem massiven Plus im Kapitel „Investitionen“: plus 144 Prozent. Dem liegt eine Umstrukturierung der Finanzierung der Projekte zugrunde, die zunächst aus Landestöpfen erfolgte und nach der Reform über die Gemeindehaushalte lief. <h3> Laufende Kosten nehmen zu</h3> Anders ist die Situation bei den laufenden Kosten. Im Landeshaushalt haben diese in den vergangenen zehn Jahren um 78 Prozent zugenommen, die Zuweisungen des Landes an die Gemeinden für deren laufende Kosten jedoch nur um 59 Prozent. „Eine bewusste Entscheidung“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher, „um die laufenden Kosten einzudämmen.“ <BR /><BR />Dabei legt er aber Wert darauf, dass man die Gemeinden keineswegs unterfinanziert habe: „Den Gemeinden bleibt bei den Personalkosten kein Minus.“ Denn man habe Inflationsanpassungen stets ausgeglichen. „Und das werden wir auch jetzt für die jüngsten massiven Inflationsanpassungen wieder machen. Die Mehrkosten übernehmen wir, das haben wir den Gemeinden schon zugesichert.“ <BR /><BR />Von Leiter Reber gibt es hingegen Kritik: „Die laufenden Kosten werden für alle Verwaltungsebenen immer mehr zum Problem. Wobei das Land bei den eigenen durchaus großzügig war und bei den Gemeinden geknausert hat.“ Damit „die unterschiedlichen Realitäten analysiert und bei der neuen Gemeindenfinanzierung berücksichtigt werden können“, hat er im Landtag eine Anhörung der Gemeindenvertreter beantragt: „Unsere Gemeinden brauchen Planungssicherheit und einen vernünftigen Gestaltungsspielraum“, sagt er.