Wie Bürgermeister <b>Claudio Corrarati</b> am Dienstag bestätigte, wurde Vettoris Rücktritt als Ratspräsident am Montag offiziell vollzogen. „Das ist die aktuelle Situation“, erklärte Corrarati. Er habe seit Sonntag nicht mehr mit Vettori gesprochen – auch aus Respekt vor seiner besonderen Situation. „Er muss derzeit eine private Angelegenheit klären. In dem Moment gilt es, seine Familie zu schützen“, erläuterte der Bürgermeister.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/nach-anzeige-gemeinderatspraesident-carlo-vettori-tritt-von-seinem-amt-zurueck" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet,</a> hat Vettoris Lebensgefährtin ihn wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Laut Medienberichten soll ein Streit zwischen den beiden am Montag eskaliert sein. Weil Nachbarn laute Schreie gehört haben sollen, hätten sie die Polizei alarmiert, die den Fall anschließend der Staatsanwaltschaft übergab.<BR /><BR />Wie Corrarati gestern klarstellte, akzeptiere er keine Person im Gemeinderat, die eine elektronische Fußfessel trage. „Besonders nicht, wenn es um ein Thema wie häusliche Gewalt geht – etwas, das der ganze Gemeinderat strikt ablehnt“, betonte Corrarati. Er fordere Vettori deshalb auf, vollständig aus dem Gemeinderat auszuscheiden. „Eine Entscheidung darüber muss bis 18. November her. Dort findet die nächste Sitzung des Rates statt“, kündigte der Bürgermeister an.<BR /><BR />Bei einer Sitzung des Mitte-Rechts-Bündnisses am Montagabend war auch über den Nachfolger gesprochen worden. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass jeder die Sache parteiintern abklärt. In etwa einer Woche wird ein weiteres Treffen stattfinden“, meinte Corrarati gestern.<h3> Zweikampf zwischen Fratelli und Forza Italia</h3>Für die Präsidentschafts-Nachfolge kommen nur Vertreter von Fratelli d'Italia und Forza Italia in Frage. Auf Nachfrage der „Dolomiten“ gaben gestern sowohl <b>Paolo Zenorini</b> (Lega) als auch <b>Roberto Zanin</b> (Lista Civica Corrarati) an, keinen Anspruch auf das Amt erheben zu wollen.<BR /><BR /><b>Christian Bianchi</b>, Chef von Forza Italia, meinte gestern: „Ich habe das Amt des Präsidenten nicht ausdrücklich gefordert. Trotzdem habe ich den Bündnispartnern aber einen Vorschlag unterbreitet.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1231581_image" /></div> <BR /><BR />Dieser Vorschlag trägt den Namen <b>Manuel Nardo</b>, weil die anderen beiden Gemeinderäte – Patrizia Daidone und Davide Mahmudy – sich als der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt haben.<BR /><BR />Geht es nach Fratelli-d'Italia-Chef <b>Marco Galateo</b>, sollte der Nachfolger von Vettori aus den Reihen der Fratelli kommen. „Wir nehmen zur Kenntnis, dass ein Partner einen Gegenvorschlag geäußert hat, werden aber auf das Amt des Präsidenten beharren“, betonte Galateo. Man dürfe das geschaffene Gleichgewicht innerhalb des Mitte-Rechts-Bündnisses nicht verschieben.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1231584_image" /></div> <BR /><BR />Als mögliche Kandidaten kämen <b>Roberto Muraro</b> und <b>Andrea Lucci</b> in Frage. „Muraro hat von den aktuellen FdI-Gemeinderäten am meisten Stimmen erhalten. Sollte er das Amt ablehnen, ist Lucci die zweite Option“, versicherte Galateo.<BR /><BR />„Wir sind fest davon überzeugt, dass Personen in öffentlichen Funktionen ein Beispiel für Korrektheit und Integrität sein müssen. Gewalt – in welcher Form auch immer – darf weder toleriert noch gerechtfertigt werden“, schrieb SVP-Fraktionssprecherin <b>Elizabeth Ribeiro da Silva</b> gestern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1231587_image" /></div> <BR /><BR />Die Volkspartei begrüße den Rücktritt von Vettori und unterstütze die Meinung des Bürgermeisters, dass Vettori auch sein Amt als Gemeinderat niederlegen solle.