Laut Zeugenaussagen ging der Mann mit äußerster Gewalt gegen die Frau vor: Er habe ihr mehrmals mit der Faust ins Gesicht geschlagen, sodass sie zu Boden stürzte, sie an den Haaren gerissen und sie über den Boden geschleift – ein grausames Schauspiel, das sich mitten im öffentlichen Raum abspielte.<h3> „Ja, vielleicht habe ich ein bisschen übertrieben...“</h3>Polizeistreifen trafen binnen kürzester Zeit am Tatort ein. Beim Erscheinen der Einsatzkräfte ließ der Täter abrupt von seinem Opfer ab und versuchte, in sein Auto zu fliehen. Die Beamten konnten ihn jedoch noch vor dem Starten des Wagens überwältigen und festnehmen. Auf Nachfrage der Polizei habe der Mann lediglich zugegeben: „Ja, vielleicht habe ich ein bisschen übertrieben...“<BR /><BR />Die Frau erlitt sichtbare Verletzungen im Gesicht und an anderen Körperstellen. Sie wurde vor Ort von Sanitätern erstversorgt und anschließend im Krankenhaus behandelt. Dort diagnostizierten die Ärzte ein Gesichtstrauma sowie mehrere Prellungen und Schürfwunden. <h3> Der 45-Jährige aus Bozen habe sich geweigert, Anti-Gewalt-Kurse zu absolvieren</h3>In Tränen aufgelöst offenbarte sie den Polizisten, dass es sich bei dem Täter um ihren Ehemann handelte, von dem sie sich gerade trennen wolle. Der 45-Jährige aus Bozen habe sich geweigert, Anti-Gewalt-Kurse zu absolvieren, und sei bereits in der Vergangenheit durch körperliche und psychische Übergriffe aufgefallen. Bereits im Juli hatte die Frau mit den Kindern in einer geschützten Einrichtung Zuflucht gesucht.<BR /><BR />Nach dem Vorfall wurde der Mann festgenommen und in das Bozner Gefängnis überstellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.<h3> „Ein tiefgreifendes kulturelles Problem“</h3>Quästor Paolo Sartori sprach angesichts der Schwere des Falls eine offizielle Verwarnung gegen den Täter aus. In einer Stellungnahme betont Sartori: „Häusliche Gewalt und Stalking sind besonders abscheuliche Verbrechen, da sie sich gegen wehrlose Opfer richten. Es handelt sich dabei um ein tiefgreifendes kulturelles Problem.“ <BR /><BR />Die Staatspolizei spiele eine zentrale Rolle im Netzwerk aus Institutionen, Gewaltberatungsstellen und Hilfsorganisationen. Sie unterstütze mit gezielten Projekten den Schutz von Opfern und ermutige Frauen, Gewalt nicht zu verschweigen, sondern aktiv Hilfe zu suchen und Anzeige zu erstatten.