Diese beiden Dokumente regeln die Verteilung seines auf circa 13 Milliarden Euro geschätzten Vermögens sowie die Zukunft seines Unternehmens Giorgio Armani S.p.A., das er vor 50 Jahren gegründet hatte. <BR /><BR />Der als „König Giorgio“ bekannte Nobeldesigner, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist, hatte seine Nachfolge bis ins kleinste Detail geplant. Sein Ziel war es, die Zukunft seines Modeunternehmens in die Hände seiner engsten Vertrauten zu legen, wobei die Armani-Stiftung, die er vor rund zehn Jahren zusammen mit seinem Partner und langjährigen Vertrauten Leo Dell'Orco sowie dem Bankier Irving Bellotti von Rothschild Italien gegründet hatte, eine Schlüsselrolle einnehmen soll.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210641_image" /></div> <BR /><BR />Da Armani keine Kinder hatte, konnte er sein Erbe ohne gesetzliche Pflichtanteile aufteilen, die den nächsten Angehörigen wie Ehepartner und Kindern vorbehalten sind. <BR /><BR />Zu vererben ist nicht nur der Modekonzern, sondern auch ein umfangreiches Immobilienvermögen, darunter die Villa auf der Insel Pantelleria, die Sommerresidenz im toskanischen Urlaubsort Forte dei Marmi - wo sich auch das kürzlich erworbene Lokal „La Capannina“ befindet -, das Haus in der Mailänder Via Borgonuovo, die Villa Rosa im Oltrepò Pavese sowie weitere Anwesen in Saint Moritz, Paris und Saint Tropez. Hinzu kommen Kunstwerke. Es wird außerdem spekuliert, dass Armani möglicherweise auch Personen bedacht hat, die ihn seit Beginn seiner Karriere begleitet und für ihn gearbeitet haben, sowie wohltätige Organisationen oder soziale Zwecke unterstützt. <h3> Die Details</h3>Nach dem Willen Giorgio Armanis sollen schrittweise Anteile an dem gleichnamigen Modehaus verkauft werden. In seinem Testament schrieb Armani fest, dass innerhalb von eineinhalb Jahren zunächst 15 Prozent des Unternehmens veräußert werden sollen. Drei bis fünf Jahre nach Armanis Tod sollen weitere 30 bis maximal 54,9 Prozent verkauft werden. Alternativ sieht das Testament demnach einen Börsengang vor.<BR />Als bevorzugte Käufer nannte Armani internationale Unternehmen wie den Luxuskonzern LVMH, den Kosmetikhersteller L'Oréal oder den Brillenanbieter EssilorLuxottica. Armanis Erben sollten aber auch andere Mode- und Luxusunternehmen, mit denen das Unternehmen Geschäftsbeziehungen unterhält, für einen künftigen Verkauf des Hauses in Betracht ziehen.<BR /><BR />Zunächst soll die Kontrolle über das Unternehmen auf die Giorgio Armani Stiftung übergehen. Leo Dell'Orco, der Lebens- und Geschäftspartner Armanis, erhält 40 Prozent der Stimmrechte in dem Modeunternehmen. Weitere 30 Prozent der Stimmrechte gehen an die Stiftung, während Nichte und Neffe, Silvana Armani und Andrea Camerana, jeweils 15 Prozent erhalten.<BR /><BR />Im Testament ist außerdem geregelt, an wen die Immobilien im Besitz des Designers gehen. Armanis Schwester Rosanna sowie dessen Nichte und Neffe erhalten die meisten, Dell'Orco die Armani-Residenz im Zentrum Mailands. <BR /><BR />In seinem Testament legte Armani die grundlegenden Prinzipien fest, die die Stiftung bei der Führung des Modeunternehmens leiten sollen. Dazu gehören eine ethische Unternehmensführung, geprägt von moralischer Integrität und Korrektheit, die Suche nach einem essenziellen, modernen, eleganten und unaufdringlichen Stil, sowie die Aufmerksamkeit für Innovation und Qualität.<BR /><BR />Inzwischen stimmten Armanis Erben der Aufnahme der Asche des Designers in den „Famedio“ von Mailand zu - eine Ehrenhalle für herausragende Persönlichkeiten, die sich für die Stadt eingesetzt haben. <h3> Mailänder Fashion Week mit letzter selbst entworfenen Kollektion Armanis</h3>Die bevorstehende Mailänder Modewoche (23.-29. September), die erste ohne Armani, wird ganz im Zeichen seines Andenkens stehen. Dabei sollen die letzten vom Designer selbst entworfenen Kollektionen präsentiert werden. <BR /><BR />Am 24. September ist Eröffnung der Ausstellung in der Pinacoteca di Brera zu Ehren der 50-jährigen Karriere Armanis geplant. „Die reguläre Durchführung der Modenschauen und die Eröffnung der Ausstellung, an deren Umsetzung Giorgio Armani bis zuletzt gearbeitet hatte, zeugen vom Willen des Unternehmens, im Zeichen des Engagements und des Respekts für die Arbeit aller Mitarbeiter fortzufahren. Das sind Werte, die Herrn Armani stets ausgezeichnet haben und die er im Laufe der Jahre an alle seine Mitarbeiter weitergegeben hat“, hieß es in einer Presseaussendung am Mittwoch. <BR /><BR />Die Modeschau Emporio Armani ist am 25. September im Teatro Armani in Mailand vorgesehen. Das Defilee der Marke Giorgio Armani wird am 28. September die Mailänder Modewoche schließen und ist in der Pinakothek Brera geplant.