Laut Daten des Gletscherkatasters sind zwischen 1983 und 2006 mehr als 30 Prozent der Gletscheroberfläche weggeschmolzen.Seit der größten Ausdehnung der Gletscher im 19. Jahrhundert beträgt die Flächeneinbuße durch den Geltscherschwund geschätzte 66,2 Prozent. Seit der kleinen Eiszeit, die ihren Höhepunkt zwischen 1830 und 1850 hatte, ist, wenn auch in abwechselnden Zeitabschnitten, ein ständiger Rückzug der Gletscher zu beobachten. Dieser Negativtrend ist in Angaben zur Mächtigkeit noch deutlicher. In einem 19-jährigen Beobachtungszeitraum hat z.B. der Weißbrunnferner im Ultental 20 Meter an Mächtigkeit verloren. Ähnliches gilt auch für Gletscherfronten, die sich zurückgezogen haben und in Südtirol vom glaziologischen Dienst des „CAI“ unter der Führung von Pietro Bruschi kontrolliert werden. Georg Kaser, Vorsitzender der internationalen Forschungsorganisation der Eissphäre ("International association of chryospheric sciences") sowie Autor des IPCC-Reports ("intergovernmental planel o climate change"), hat in Bozen über den Anstieg der Meeresspiegel durch die Gletscherschmelze und die Reduzierung der Eisdecken in der Antarktis und in Grönland referiert. Das italienische Gletscher-Komitee ist seit 1895 im Einsatz, um die Forschung im Bereich der Gletscherkunde auf Staatsebene zu fördern und zu koordinieren. Das hydrographische Landesamt ist ständiges Mitglied des Komitees und hat die Veranstaltung organisiert.