Mit einem Gesamtgewicht von rund 2.750 Tonnen, einer Gesamtlänge von 200 Metern und einem Bohrkopf-Durchmesser von über zehn Metern hat sich „Flavia“ durch das Herz der Alpen gebohrt und nun schließlich ihr Ziel, den Brenner, erreicht. Damit wurde auf der BBT-Baustelle „H61 Mauls 2-3“ der Vortrieb des Haupttunnels West am 2. Mai erfolgreich abgeschlossen. <h3> 8.000 Beschäftigte im Einsatz</h3>„Flavia“ ist nicht die erste Maschine, die sich bis zur Staatsgrenze vorarbeitete – zuvor waren es „Serena“ und „Virginia“. Hinter dieser maschinellen Kraft steckt aber mehr: 8.000 Beschäftigte arbeiteten in 15 Millionen Arbeitsstunden an dem Tunnelbau. „Ihr könnt mit Stolz sagen, ich war dabei und habe an diesem großartigen Projekt mitgebaut. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen“, bedankte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher bei allen Mitarbeitern.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1165749_image" /></div> <BR />„Die Vortriebsarbeiten in Italien sind nun abgeschlossen. Jetzt hoffen wir auf ein baldiges Ende auch auf österreichischer Seite“, betonte der österreichische BBT-Geschäftsführer, Martin Gradnitzer, bei der gestrigen Veranstaltung. Für Gilberto Cardona, Geschäftsführer des BBT auf italienischer Seite, ist „Flavia“ weit mehr als nur Technik: „Zuerst ,Serena‘, dann ,Virginia‘ und schlussendlich auch ,Flavia‘– das sind die Königinnen, die hier wirklich Großes geleistet haben.“<h3> 2,8 Milliarden investiert</h3>Auch Herald Ruijters aus der EU-Kommission sprach von einem „Bauwerk des Friedens“. Angesichts globaler Krisen, vom Klimawandel bis zu Kriegen und Konflikten, sei es ein ermutigendes Zeichen, dass Europa in der Lage sei, gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Die Europäische Kommission hat bereits 2,8 Milliarden Euro in das Projekt investiert – eine weitere Co-Finanzierung von 50 Prozent soll folgen. <BR /><BR />Mit einer geplanten Gesamtlänge von 93 Kilometern (inklusive Erkundungsstollen und Nebentunnel sogar 230 km) ist der Brenner-Basistunnel ein Jahrhundertprojekt. Bis dato wurden rund 196 Kilometer vorangetrieben. Mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2032 soll der Güterverkehr deutlich entlastet und der Personenverkehr revolutioniert werden – mit Zügen, die im Jahr ca. 1 Million LKW ersetzen sollen und Bozen mit Innsbruck in nur 45 Minuten verbinden.<h3> 3 Fragen an Landesrat Daniel Alfreider</h3><div class="img-embed"><embed id="1165752_image" /></div> <b>Was bedeutet dieser Erfolg für Sie?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Daniel Alfreider: Ich begleite dieses Projekt nun seit über 20 Jahren und heute macht sich die Vision bezahlt. Das ist ein Ergebnis aller, die immer daran geglaubt haben.<BR /><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz><b>Welche Vorteile gibt es für die Südtiroler?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Alfreider: Von Bozen nach Innsbruck in 45 Minuten, von Brixen in nur 20 – da möchte man am liebsten selbst wieder studieren. Es wird zwar noch dauern, aber wir arbeiten heute für die Generation von morgen.<BR /><BR /><b>Halten Sie die Inbetriebnahme 2032 für realistisch?</b><BR />Alfreider: Bei Projekten dieser Dimension ist es schwer, Rahmenbedingungen im Voraus zu kennen. Aber mit der Vision und den finanziellen Mitteln der EU haben wir eine absolute Zusage für das Projekt. Und jetzt gilt: Arbeiten.