In Kroatien gab es am Freitag bei einem schweren Zugunglück sechs Tote. Ursache waren möglicherweise Gleise, die sich wegen der Hitze verbogen hatten. In Polen und Tschechien kamen in der Nacht zum Freitag bei Sturm, Hagel und Gewitter mindestens acht Menschen ums Leben. In Serbien starb ein Mensch an einem Hitzschlag. In Spanien und auf den Inseln Korsika und Sardinien flüchteten Menschen vor schweren Waldbränden, die durch Hitze und Dürre verursacht worden sind. In Barcelona erlag ein Feuerwehrmann seinen schweren Verletzungen, die er bei Löscharbeiten nahe Tarragona an der nordostspanischen Costa Dorada erlitten hatte. Er ist damit das neunte Todesopfer in Spanien seit Ausbruch der Waldbrände. In der Türkei, in Griechenland und auf der Balkan-Halbinsel warnten Meteorologen vor Hitzewellen mit Temperaturen bis 46 Grad im Schatten. Deutschland kam trotz zahlreicher Unwetter bislang verhältnismäßig glimpflich davon. Jedoch gab es auch hier und in Österreich bei Gewittern mit Starkregen und Sturmböen zahlreiche Verletzte und hohe Sachschäden. Das Zugunglück in Kroatien ereignete sich in einem unzugänglichen Gebiet. In dem entgleisten Intercity befanden sich etwa 100 Passagiere. Eine noch größere Tragödie wurde verhindert, weil die Wagen kurz vor einer tiefen Schlucht zum Halten kamen. Per Hubschrauber mussten die schwer Verunglückten in die Krankenhäuser von Split geflogen werden. Dort herrschte Ausnahmezustand und per Rundfunk wurde die Bevölkerung zu Blutspenden aufgerufen. In Deutschland war es bereits am Donnerstagnachmittag und am Abend zu teils heftigen Unwettern gekommen. In Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg stürzten etliche Bäume um, krachten in Fahrzeuge oder Gebäude und blockierten Fahrbahnen und Schienen. Die Feuerwehr musste zahlreiche Keller leerpumpen. Auch Straßen standen unter Wasser. Blitzeinschläge in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sorgten für Hausbrände mit hohem Sachschaden. In Niederbayern wurden zwei Menschen durch ein losgerissenes Aluminiumdach leicht verletzt. Etliche weitere Dächer wurden abgedeckt und ein Gas-Tank beschädigt. In Brandenburg habe es teilweise Hagelkörner „so groß wie Würfel“ gegeben. In Polen wütete der Sturm am schlimmsten in Niederschlesien im Südwesten des Landes. Auch Zentralpolen wurde schwer getroffen. Die polnischen Medien berichteten am Morgen von mindestens sieben Toten - fast alle durch umstürzende Bäume. Die Zahl der Verletzten wurde mit über 50 angegeben. Auch der Norden und Westen Tschechiens wurden am Donnerstagabend von schweren Unwettern heimgesucht. Dabei wurde nach Angaben des tschechischen Fernsehens in Liberec eine 75-Jährige von einem herabfallenden Ast erschlagen. In der Slowakei blockierten umgestürzte Bäume zahlreiche Straßen. Auch drei wichtige Eisenbahnverbindungen, darunter die von Bratislava nach Wien, wurden stundenlang lahmgelegt. n Österreich haben nach großer Hitze heftige Windböen, Starkregen und Hagel mit teils tennisballgroßen Körnern schwere Verwüstungen angerichtet. Die Unwetter zogen in der Nacht zum Freitag von Salzburg über Oberösterreich bis nach Niederösterreich und Wien. Dutzende Menschen wurden nach Informationen des Senders ORF verletzt. Die großen Hagelkörner durchlöcherten Hausdächer, bis zu 100 Stundenkilometer starker Wind entwurzelte Bäume und deckte Häuser ab. In Teilen des Landes Salzburg wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Auf der Donau trieb der starke Wind ein Ausflugsschiff ans Ufer und ließ es auf Grund laufen. Die „Admiral Tegethoff“ schlug dabei leck, die 250 Passagiere mussten an Land gebracht werden. Auf der französischen Insel Korsika wurden fünf Feuerwehrleute bei Löscharbeiten verletzt. Auch auf der Nachbarinsel Sardinien kämpften Feuerwehrleute, unterstützt von Löschflugzeugen, gegen Flammenwände. Genährt wurden die Brände durch Trockenheit und hohe Temperaturen. Die Behörden schlossen in allen Fällen Brandstiftung nicht aus. Schnee und Eis dagegen in Südafrika: In Höhenlagen der Ostkap- Provinz kam es zu Unfällen, Straßen wurden gesperrt. Bei Umtata überschlug sich ein Tanklastzug auf eisglatter Fahrbahn, meldete der nationale Rundfunk, der von Nachttemperaturen um minus zehn Grad Celsius in dem Ort Bethlehem berichtete. Mehrere Passstraßen wurden wegen ergiebiger Schneefälle geschlossen. Bereits im Juni waren in der Ostkap-Provinz mehrere Menschen durch Unfälle auf verschneiten Straßen ums Leben gekommen. In Südafrika herrscht zur Zeit Winter.dpa