<BR /> Die Friedensinitiative „Insieme per la Pace in Congo“ verurteilt aufs Schärfste die seit dem 26. Januar andauernde Besetzung der Stadt Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, durch die bewaffneten Gruppen M23 (Mouvement du 23 Mars), AFC (Alliance du Fleuve Congo) und die ruandischen Streitkräfte (Rwanda Defence Force, RDF).<h3> Verletzung des Völkerrechts</h3>Die Besetzung von Goma und der gesamten Provinz Nord-Kivu – ein Gebiet mehr als doppelt so groß wie Ruanda – stellt eine eklatante Verletzung des Völkerrechts dar und untergräbt die territoriale Souveränität der Demokratischen Republik Kongo (DRK). <BR /><BR />Trotz wiederholter Appelle der kongolesischen Regierung und der Bevölkerung an den UN-Sicherheitsrat blieb eine wirksame Reaktion aus. Statt entschlossen einzugreifen, haben einige westliche Staaten wie die USA, Großbritannien und Frankreich lediglich dazu aufgerufen, ihre Bürger aus Goma zu evakuieren.<BR /><BR />Beobachter vermuten, dass die Besetzung von Goma kein Zufall ist, sondern Teil eines strategischen Plans, der wirtschaftliche Interessen begünstigt. Die Provinz Nord-Kivu besitzt rund 80 % der weltweiten Coltan-Reserven, einem Rohstoff, der für die Herstellung moderner Elektronik unverzichtbar ist. <BR /><BR />Die Europäische Union gerät dabei in die Kritik: Am 19. Februar 2024 unterzeichnete sie mit Ruanda ein umstrittenes Handelsabkommen zur Versorgung mit strategischen Mineralien wie Coltan, Gold und Wolfram – Rohstoffe, die Ruanda selbst gar nicht besitzt, sondern laut UN-Berichten aus dem Osten der DRK geplündert werden. Zudem hat die EU in den letzten Jahren die ruandischen Streitkräfte mit Millionenbeträgen finanziert.<h3> Die Initiative „Insieme per la Pace in Congo“</h3>Die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft müssen unverzüglich für einen Waffenstillstand sorgen und diplomatische Lösungen für die Wiederherstellung der territorialen Integrität Nord-Kivus, insbesondere der Stadt Goma, finden.<BR /><BR />Die Europäische Union muss konsequent für einen fairen und transparenten Handel mit Rohstoffen eintreten und das skandalöse Abkommen mit Ruanda sofort aufkündigen.<BR /><BR />Der internationale Druck auf das ruandische Regime und die bewaffneten Gruppen AFC/M23 muss durch gezielte Sanktionen erhöht werden, um jegliche militärische und finanzielle Unterstützung zu beenden.<h3> Aufmerksamkeit auf Konflikt lenken</h3>Die internationale Zivilgesellschaft, die Medien und Friedensorganisationen müssen die Aufmerksamkeit auf diesen Konflikt lenken, der oft als „tribaler Streit“ verharmlost wird, um skrupellose wirtschaftliche Interessen zu verschleiern.<BR /><BR />Am 27. Januar 2025 fand in Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu, eine große Protestkundgebung gegen die ruandische Aggression und zur Unterstützung der kongolesischen Armee statt. Tausende Bürgerinnen und Bürger, darunter Studierende, Arbeiter, Geschäftsleute, Politiker und Kirchenvertreter, schlossen sich dem Protest an. Dies widerlegt die Behauptung, die Besetzung durch M23 und Ruanda sei eine „Befreiung“ der kongolesischen Bevölkerung.<BR /><BR />Seit 1996 wird die Verbreitung von Falschinformationen als Waffe genutzt, um militärische Angriffe und Gebietsbesetzungen zu rechtfertigen. Die schwankende Haltung der kongolesischen Regierung in Kinshasa hat diese Situation oft noch verschärft.<BR /><BR />„Wir dürfen Goma nicht alleinlassen! Wir dürfen das kongolesische Volk in diesen dunklen Zeiten nicht im Stich lassen! Wir müssen das Schweigen brechen und handeln!“ appelliert John Mpaliza, Sprecher von „Insieme per la Pace in Congo“.