Seit Anfang August 2010 haben die speziell ausgerüsteten Autos auch Südtirol ins Visier genommen. Der Großteil der Fotoaufnahmen ist bereits online: Wer das Land virtuell bereisen will, kann dies ohne Probleme tun.Weiße Flecken auf der Südtiroler Street View-Landkarte gibt es nämlich so gut wie gar keine mehr. Es weisen zwar nicht alle 3D-Bilder hohe Qualität auf und entsprechen nicht dem neuesten Stand, aber: Selbst Hauptstraßen kleinerer Südtiroler Dörfer sind bei Google Street View vertreten.Ganz Südtirol katalogisiertDie relativ kompletten Daten, die im Netz katalogisiert sind, reichen von Bozen über das Burggrafenamt und den Vinschgau, bis ins Überetsch und Unterland, sowie ins Eisacktal und Pustertal. Die Fotoaufnahmen von Bozen, Brixen und Bruneck sind qualitativ hochwertig: Nicht nur die Straßen und Häuser sind zu erkennen – man erhält auch Einblick in Gärten, auf der Straße sind Passanten, Stadtbusse und vieles mehr zu sehen. Bahnhofsplatz als konkretes BeispielDurch Street View kann man sich ein genaues Bild davon machen, was sich etwa vor dem Bozner Zugbahnhof üblicherweise abspielt: Passanten, welche die Zebrastreifen überqueren, Busse, die an der Haltestelle vor dem Bahnhof halten, oder Autos, die gerade im Kreisverkehr unterwegs sind. Nimmt man sich eine beliebige andere Straße vor, lassen sich beispielsweise selbst persönliche Gegenstände in Gärten privater Wohnhäuser betrachten, oder man erhält Einblicke in Geschäfte und Cafés.Qualitätsunterschiede der AufnahmenAuch die Aufnahmen kleinerer Städte – wie jene von Leifers oder Glurns –, oder jene der Gemeinden Eppan, Lana und Auer, sind von hoher Qualität.In Meran ist ein virtueller Straßenrundgang noch nicht möglich. Von der Kurstadt existieren derzeit nur Luftaufnahmen. Weiße Flecken nur noch in wenigen OrtschaftenWeiße Flecken im virtuellen Straßenrundgang, der mit 360-Grad-Kameras auf Autos und Fahrrädern realisiert wird, gibt es kaum noch.Lücken finden sich nur noch in kleineren Dörfern am Ritten, im Wipptal, sowie in der Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern.Schwärzungen möglichWas von manchen als positiver Reichtum betrachtet wird, wird von anderen stark kritisiert, zum Beispiel, wenn man sich selbst oder das eigene Haus im Netz wiederfindet. Diejenigen, die sich auf Street View wiedererkennen und geschwärzt, beziehungsweise unkenntlich gemacht werden möchten, können dies direkt bei Google durchsetzen. Dies gilt auch für Aufnahmen von Häusern oder Wohnungen.Auf den verschiedenen nationalen Seiten von Street View kann jeder ein Online-Formular ausfüllen. Laut eigenen Aussagen kümmert sich Google selbst darum, dass Autokennzeichen und Hausnummern geschwärzt und Gesichter unkenntlich gemacht werden, ohne dass dies erst beantragt werden muss.Wer aber trotz dieser automatischen Schwärzungen immer noch erkennbar ist, kann die Schwärzung nachträglich von Google einfordern."Komplett digitalisierte Welt" versus "Gläserner Mensch" STOL hat mit SMG-Direktor Christoph Engl ein Interview über die Vor- und Nachteile von Google Street View geführt und mit dem Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter über die möglichen Risiken und Gefahren des Online-Dienstes gesprochen. Alexia Ramoser