In Trient und Rovereto können Pendler bereits die Stadtzentren auf der Autobahn umfahren. In Bozen will das Land zuerst mit einem Pilotprojekt über 8 Monate durchstarten.<BR /><BR />Der Präsident der Brennerautobahn-Gesellschaft Hartmann Reichhalter zeigte sich überrascht, als er aus den Medien erfuhr, dass ab 1. März zwischen Bozen-Nord und -Süd zu bestimmten Stoßzeiten freie Fahrt herrschen soll. „Im Herbst wurden seitens der Landesverwaltung bei uns die Verkehrsdaten für diesen Abschnitt angefragt, dann haben wir aber nichts mehr gehört“, sagt Reichhalter. <BR /><BR />In den vergangenen Tagen hatte es sich so angehört, als wäre die Sache geritzt. So schnell wie es die Politik sich wünscht, wird es aber nicht klappen. „Wenn dieser Vorschlag nach dem gleichen System wie wir es schon in Trient und Rovereto für die Pendler umsetzen, ablaufen soll, dann ist dies machbar. Zwei bis drei Monate bis zum Start wird es aber auf alle Fälle brauchen. Mit 1. März ist schon mal nichts“, erklärt der Autobahnpräsident. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58052408_quote" /><BR /><BR />Mit gleichem System meint er eine Erfassung mittels Tele- oder sogenanntem Urban-Pass. „So wie ich das verstanden habe, soll das Angebot ausschließlich für die Bewohner der Landeshauptstadt gelten“, sagt Reichhalter. Dies verkompliziere die Sache um einiges. „Wie das geregelt werden könnte, müssen wir uns jetzt genauer ansehen“, sagt Reichhalter. Es werde sich informieren.<BR /><BR />Landeshauptmann Arno Kompatscher hatte am Dienstag angekündigt, dass man ein Pilotprojekt mit einer Dauer von 8 Monaten durchführen möchte. Laut der Vorstellung der Landesverwaltung sollte an Schultagen zwischen 7 und 9 Uhr und 16 und 19 Uhr die Nutzung des Bozner Autobahnabschnittes kostenlos sein. Die Gemeindeverwaltung hingegen wünscht sich, das Angebot auf 365 Tage im Jahr auszuweiten. Damit könnte die Verkehrsbelastung in der Stadt dauerhaft entspannt werden. <h3> Der Landesrat will es anders</h3> Die Diskussion wird derweil immer undurchschaubarer. Wie Umweltlandesrat Giuliano Vettorato auf Anfrage erklärt, habe er im Oktober ein Promemoria zum Thema in der Landesregierung vorgestellt. „Diese Maßnahme hätte mehrere positive Effekte“, sagt er. Zum einen könnten die Luftwerte in der Landeshauptstadt verbessert, zum anderen die Staubelastung gedämmt werden. „In das Vorhaben eingebunden ist auch Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.“ <BR /><BR />Vettorato präzisiert, dass das Angebot für alle Verkehrsteilnehmer gelten würde und nicht nur für in Bozen ansässige Personen. Innerhalb Februar will er den endgültigen Beschluss in die Landesregierung bringen. Was den Stichtag 1. März angeht, den A22-Präsident nicht für realistisch erachtet, meint Vettorato: „Dann gehen wir eben erst ein oder zwei Monate später in die Umsetzungsphase. Wir werden demnächst mit den Verantwortlichen der Brennerautobahn in Kontakt treten und eine Vereinbarung abschließen. Für die Abdeckung der entgangenen Mauteinnahmen haben wir vorerst 500.000 Euro zur Verfügung gestellt“, erklärt er.<BR />