Wer in erster Linie kontrolliert werden soll, erklärt Amtsdirektor Sieghart Flader. <BR /><BR />„Ich habe meine Leute angewiesen, auch den Grünen Pass zu kontrollieren, wenn sie in den Unternehmen vorstellig werden“, sagt Amtsdirektor Sieghart Flader. <BR /><BR />Das Arbeitsinspektorat nimmt in erster Linie Betriebe und Baustellen unter die Lupe. Was die Landwirtschaft betrifft, so sei die Ernte zu einem guten Teil eingebracht. „Einige spätere Sorten werden aber noch geerntet, sodass die Kontrollen mitunter auch Landwirte und Erntehelfer betreffen können“, so Flader. Auf den Obstwiesen würden die Inspektionen zudem von der Finanzpolizei durchgeführt. Die Strafen bei Verletzung der Grünen-Pass-Auflagen liegen bei 400 bis 1000 Euro für den Arbeitgeber sowie 600 bis 1500 Euro für den Arbeitnehmer.<BR /><BR />Indes ist die Stimmung in manchen Betrieben nicht mehr die beste. „Es kommt intern teilweise zu Problemen“, sagt lvh-Präsident Martin Haller. „Neben denen, die sich nicht impfen lassen wollen, gibt es auch jene, die sich nicht testen lassen wollen. Einige sehen die 3 Tests pro Woche als Schikane gegenüber den Ungeimpften. Das führt zu unguten Situationen. Die Stimmung ist geladen.“ <BR /><BR /><b>Mehr Krankschreibungen</b><BR /><BR />Vereinzelt seien auch die Krankschreibungen gestiegen. „Dieses Problem beobachten wir mit Sorge. Da sind die Ärzte gefordert, genau hinzuschauen, bevor sie jemanden krankschreiben“, meint Haller. Einige Mitarbeiter, die mit dem neuen System nicht zurechtkommen, wollen nicht mehr arbeiten, sondern daheim bleiben oder Urlaub nehmen, berichtet Haller. „Das ist für unsere Betriebe ein großes Problem. Wir haben Aufträge übernommen und müssen dann Verzugsstrafen zahlen.“ <BR /><BR />Ein weiteres Problem für die Mitarbeiter seien auch die Kosten für die Tests. „An den Warteschlangen vor den Apotheken sieht man, dass die Bürger kostensensibel sind“, meint Haller. „Es sind immerhin 200 Euro im Monat – die tun vielen weh.“ Der lvh-Präsident wäre dafür, die Kosten für die Tests zu senken. „Wenn es einer Apotheke möglich ist, einen Test um 5 Euro anzubieten, dann müsste es für ein Testzentrum auch möglich sein“, argumentiert Haller. Dieser Auffassung ist auch HGV-Präsident Manfred Pinzger. Es handle sich zwar um einen staatlich vorgegebenen Preis von 15 Euro, aber wenn die Landesregierung da einen Weg finden würde, diesen Preis zu senken, so wäre dies wohl zu begrüßen. „Auf jeden Fall sollte man sich auf eine einheitliche Linie einigen“, fordert Pinzger. <BR /><BR />Bei den Hotels und Gastbetrieben habe es ansonsten seit Freitag nur sehr vereinzelt Schwierigkeiten mit der Neuregelung gegeben. Aber: „Man kann nicht sagen, dass es keine Probleme gibt. Es hält sich aber im Rahmen“, berichtet Pinzger. Ähnlich sieht es bei den Kaufleuten aus: „Probleme sind weitgehend ausgeblieben – wir haben befürchtet, dass es schlechter laufen würde“, sagt hds-Direktor Bernhard Hilpold. „Wir haben keine Rückmeldung, dass die Betriebe in große Schwierigkeiten gekommen sind. Ich erwarte, dass es sich in dieser Woche einpendelt.“ Bei der Landesverwaltung war seit Freitag „alles im Griff und alles im grünen Bereich“, meldet Generaldirektor Alexander Steiner nach einer Umfrage bei den Ressortchefs. Und auch bei der Südtirol Informatik AG lief gestern alles glatt, teilt Direktor Stefan Gasslitter mit: „Es ist gelungen, sämtliche Daten ohne Probleme nach Rom zu senden.“