Dekan Bernhard Holzer zeigte sich ob des Vorfalls im Dom richtiggehend platt und auch Vizebürgermeister Luis Walcher bleibt die Spucke weg. „So etwas macht mich ehrlich gesagt sprachlos“, sagt er. <BR /><BR />Bozen entwickelt sich schön langsam zu einem einzigen großen Selbstbedienungsladen. Fahrraddiebstähle sind mittlerweile „nicht mehr der Rede wert“, Einbrüche und Diebstähle stehen an der Tagesordnung, der Drogenhandel blüht an nahezu jeder Straßenecke. Die Kriminellen gehen mittlerweile nicht mehr nur in der Nacht, sondern sogar am helllichten ihrem „Geschäft“ nach. Davon zeugt der Diebstahl eines Opferlichtständers aus dem Bozner Dom am Sonntag gegen 15 Uhr. Dekan Bernhard Holzer zeigte sich ob des Falls richtiggehend platt und auch Vizebürgermeister Luis Walcher bleibt die Spucke weg. „So etwas macht mich ehrlich gesagt sprachlos“, sagt er. Am gestrigen Vormittag hat er gemeinsam mit Bürgermeister Renzo Caramaschi den Fall erörtert. Caramaschi hat sich mit dem Quästor in Verbindung gesetzt und auch sein Vize Walcher wird das Gespräch mit dem Bozner Polizeichef suchen und die weitere Vorgehensweise besprechen. „Ich habe um einen Termin angesucht“, berichtet Walcher. Eine stärkere Polizeipräsenz wurde bereits zugesagt. <BR /><BR />Die bedenkliche Lage am Pfarrplatz ist nicht unbedingt neu. Es stellt sich die Frage, wie es gelingen kann zeitnah die Kontrolle wieder zurückzugewinnen. „Rund um den Dombezirk gibt es eine Reihe von Überwachungskameras. Damit soll die Situation in Zukunft genauer im Auge behalten werden“, kündigt Walcher an. Wissend, dass man in den vergangenen Jahren das Problem etwas „glaggeln“ ließ, soll nun endlich gehandelt werden. „Mit dem Fall vom Sonntag wurde eine Grenze klar überschritten. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Zone rund um das Wahrzeichen unserer Stadt weiter verkommt. Auch die Pfarre wird sich dahingehend Gedanken machen müssen“, sagt Walcher. <BR /><BR />Der Vizebürgermeister zeigt sich nach dem Fall insbesondere darüber verwundert, dass keiner der Augenzeugen die Polizei verständigt hat. „Da geht es um das Thema Zivilcourage. Ich weiß, dass diese mittlerweile ein sehr scheues Reh ist, aber so etwas wie am Sonntag darf einfach nicht passieren“, sagt er. <h3>Ladendiebe haben wieder Hochsaison</h3>Derweil hatte die Bozner Quästur am Wochenende wiederum alle Hände voll zu tun. Im Stadtzentrum und in den peripheren Stadtvierteln galt es mehrere Ladendiebstähle aufzuklären: Insgesamt 11 Fälle wurden gemeldet. So wurde eine 63-Jährige beim Stehlen im Supermarkt erwischt. In einem Bozner Einkaufszentrum zeigten sich 2 Schwestern besonders aggressiv. Nachdem sie erwischt worden waren, wehrten sie sich und schubsten die Verkäuferin, als diese sie mit der Beute aufhalten wollte. Die beiden müssen sich nun wegen räuberischen Diebstahls verantworten. Ein Mann, der teure Kleidung aus einem Geschäft gestohlen hatte, konnte mit Hilfe der Aufzeichnungen der Überwachungskameras identifiziert werden. Die Jacken, die er hatte mitgehen lassen, hatte er noch bei sich, als die Beamten ihn fanden. Er wurde angezeigt. Insgesamt 9 mutmaßliche Diebe konnten überführt und angezeigt werden. <BR /><BR />„Die Ermittlungserfolge zeigen, dass die Quästur ganze Arbeit geleistet hat“, sagt Wirtschaftsstadträtin Johanna Ramoser. Das Zusammenspiel zwischen Polizei, Carabinieri und Stadtpolizei müsse weiter ausgebaut werden. „Damit man diesen Kriminellen das Handwerk legen kann“, meint sie. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />