Die oberste Gesundheitsbehörde erhebt wöchentlich die epidemiologische Lage der Atemwegserkrankungen. Der aktuelle Bericht bildet die Infektionslage bis zum 5. Jänner ab. Die Daten werden jede Woche aktualisiert.<BR /><BR /><b>Dr. Martina Doliana</b>, Hausärztin in Nals, sagt: „Ich sehe in meiner Praxis vermehrt Fälle von viralen Infekten.“ Sehr viele ihrer Patienten hätten derzeit auch mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. „Die echte Influenza grassiert aber noch nicht in dem Maß, das man erwartet hätte.“ Das bestätigen auch die Daten der staatlichen Beobachtungsstelle.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1117881_image" /></div> <BR /><BR />Seit dem Ende der Ferien ist die Zahl der Infektionen freilich im Steigen begriffen: „Die Kinder sind wieder in der Schule, die Erwachsenen bei der Arbeit, es gibt vermehrt Kontakte“, weiß Dr. Doliana. Und: „Auch die niedrigen Temperaturen tun das Ihre.“ Kälte schwächt bekanntlich das Immunsystem.<h3> Grippe oder grippaler Infekt?</h3>Wie lässt sich die echte Grippe von grippalen Infekten unterscheiden? Die Grippe wird durch Influenza-Viren verursacht. Sie bricht meist plötzlich aus: Schüttelfrost, hohes Fieber, Gliederschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit, aber kaum Schnupfen. <BR /><BR />Virale Infekte infolge einer Infektion mit Rhinoviren, Adenoviren oder dem Respiratory-Synctial-Virus beginnen schleichend: mit triefender Nase, Halsschmerzen und erhöhter Temperatur.<BR /><BR />Auch Kombinationen sind freilich möglich. „Die Praxen sind voll mit grippalen Infekten. Es ist ein Mix verschiedener Erreger“, sagt die Kalterer Hausärztin <b>Dr. Monika Oberrauch</b>. „Covid ist auch ein Thema. Es wird aber nicht mehr gezielt getestet. Darum haben wir keinen Überblick.“<BR /><BR />Sinnvoll wäre das im Einzelfall schon, meint sie: „Gerade bei älteren Menschen oder solchen mit Vorerkrankungen wäre es bei Covid-Infektionen sinnvoll, bald mit antiviralen Medikamenten zu beginnen.“ Die Entscheidung obliebe aber dem behandelnden Arzt, so Dr. Oberrauch.<BR /><BR />Lungenentzündungen seien weiterhin ein Thema: „Auch junge Leute erkranken daran. Raucher haben einen eindeutigen Nachteil bei Prävention und Therapie – sie dauert länger“, warnt Dr. Oberrauch.<h3> Die Lage im Krankenhaus</h3><b>Dr. Elke Maria Erne</b>, Primarin der Infektionsabteilung am Bozner Krankenhaus, schildert: „Wir haben ein paar schlimme Grippefälle mit Lungenentzündung auf der Station.“ Auch Lungenentzündungen, die auf Infektionen mit anderen respiratorischen Viren zurückgehen, machen anfälligen Patienten sehr zu schaffen. „Auch deren Zahl hat zugenommen: Man merkt, dass mehr Virus im Umlauf ist“, so Dr. Erne.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1117914_image" /></div> <BR /><BR />Covid sei derzeit eher selten: „Patienten, die mit Fieber in die Notaufnahme kommen, werden auf Corona getestet. Nur sporadisch muss derzeit einer von ihnen aufgenommen werden. Im November war das anders: Da war der ganze zweite Stock voll belegt mit Covid-Patienten.“<BR /><BR />Eine Prognose über den weiteren Verlauf einer möglichen Grippewelle kann auch sie nicht abgeben. „Die Inkubationszeit der Grippe ist nicht so lang.“ Nun, eine Woche nach Ende der Ferien, müssten die meisten Ansteckungen bereits erfolgt sein, schätzt sie: „Hoffen wir, dass es das jetzt war.“ <h3> „Impfung auch jetzt noch sinnvoll“</h3>Schutz gegen die Grippe bietet die entsprechende Impfung. Bis dieser Schutz voll greift, vergehen 2 Wochen. Erst dann ist das Immunsystem bereit, gegen den Erreger zu kämpfen. „Deshalb wäre es ideal, sich in den empfohlenen Zeiträumen zu impfen“, sagt Dr. Doliana. Auch Dr. Oberrauch bekräftigt: „Sich im Herbst impfen zu lassen, wäre eine mehr als valide Option.“ <BR /><BR />Wie sich also auf die anrollende Grippewelle vorbereiten? Selbst so spät in der Saison sei die Impfung noch „besser als nichts“, so Dr. Erne: „Wenn man sich jetzt impfen lässt, wäre man im Februar und März geschützt, falls noch eine spätere Grippewelle kommt.“<BR /><BR />Außerdem: „Es gelten die Hygieneregeln, die wir alle noch aus der Covid-Zeit kennen“, sagt Dr. Oberrauch: „Menschenansammlungen vermeiden. Auch regelmäßiges Händewaschen schützt.“