Die Fischerei Braunsberg-Ulten liegt in den Gemeinden Lana, St. Pankraz und Ulten und umfasst rund 211 Hektar Fischwasser. Die möglichen Käufer wollen dabei helfen, dass dieses Recht aus dem Mittelalter weiterhin in Südtiroler Hand bleibt. <BR /><BR />„Ja, wir werden demnächst ein Kaufangebot für die Fischerei Braunsberg-Ulten deponieren“, bestätigt Simon Forcher, der Geschäftsführer der Raiffeisenkasse Ulten-St. Pankraz- Laurein, das Gerücht, wonach die Bank mit der Raiffeisenkasse Lana das Fischereirecht kaufen will. Das Angebot werde im 7-stelligen Bereich liegen, gibt sich der Lananer Raika-Geschäftsführer Florian Kaserer bedeckt.<h3> Gespräche mit Graf und Vereinen</h3><BR />Die Vorstände der Raiffeisenkassen Lana und Ulten-St. Pankraz- Laurein haben ihren Geschäftsführern grünes Licht gegeben, um Verhandlungen für den Kauf der Fischereirechte zu führen. „Es hat schon Gespräche mit dem Grafen und den Fischervereinen im Einzugsgebiet der Fischerei Braunsberg-Ulten gegeben“, sagt Forcher. <BR /><BR />„Sollten die Raiffeisenkassen das Fischereirecht kaufen, wollen wir diese Vereine ins Boot holen und ihnen für einen angemessenen Pachtzins die Bewirtschaftung übergeben.“ Kaserer ergänzt: „Wir als Banken werden die Gewässer sicher nicht selbst bewirtschaften.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="873824_image" /></div> <BR /><BR /> Aber ist es Aufgabe von 2 Raiffeisenkassen, Fischereirechte aus dem Mittelalter zu kaufen? „Für viele Leute wird es befremdent sein, dass wir die Fischerei Braunsberg-Ulten kaufen wollen“, ist Forcher überzeugt. Im Sinne der Aussage von Friedrich W. Raiffeisen „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“ sei es die ureigene Aufgabe der Raikas, beispielsweise auch ein solches Fischereirecht zu kaufen.<BR /><BR /> Und weil die Fischervereine nicht die finanziellen Möglichkeiten dafür hätten und die öffentliche Hand auch nur über beschränkte Möglichkeiten verfüge, brächten sich nun die Raiffeisenkassen Lana und Ulten-St. Pankraz-Laurein ins Spiel, sagt Kaserer. Wichtig sei es, dass die Fischerei in Südtiroler Hand bleibe, betonen Forcher und Kaserer im Hinblick auf das Kaufinteresse ausländischer Investoren. <h3> Sensible Gewässer schützen</h3>Zudem seien Banken auch ein wichtiges Instrument für die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Europäischen Union. „Wir möchten mit dem Kauf der Fischereirechte vor unserer Haustür Akzente zu den Nachhaltigkeitskriterien der EU setzen“, fasst Kaserer zusammen. Es gehe um leistbares Fischen für alle, einen öffentlichen Zugang zur Fischerei, die Förderung und Unterstützung des Ehrenamts, den Schutz ökologisch sensibler Gewässer und deren ressourcenschonende Nutzung.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="873827_image" /></div> <BR /><BR /> „Die Fischerei Braunsberg-Ulten hat auch eine touristische Wichtigkeit“, meint Forcher. Die beiden Geschäftsführer gehen davon aus, dass mit dem Angebot der Raiffeisenkassen eine gute Verhandlungsbasis bestehen werde, weil Graf Strachwitz auch schon mehrmals betont habe, dass es ihm ein Anliegen sei, die Fischerei in Südtiroler Hände zu verkaufen. <BR /><BR />Graf Rupert J. Strachwitz betont: „Es ist noch nichts entschieden, weil ich auch noch kein Angebot vorliegen habe. Ich bin aber froh, dass mir die beiden Banken ein Angebot unterbreiten werden. Sollte der Kauf über die Bühne gehen, dann haben sie die Fischerei Braunsberg-Ulten für Südtirol gerettet, denn wenn es derzeit nach dem Land geht, würde sie ins Ausland verkauft.“<BR />