Um 11.30 Uhr hatte das Landeswarnzentrum der Agentur für Bevölkerungsschutz die Aufmerksamkeitsstufe ausgerufen: Vor allem für das Ulten- und Passeiertal, das Unterland und die südlichen Dolomiten wurde ein hohes Gefahrenpotential mit Rutschungen, Muren, kleineren Überflutungen und Hochwasser an Etsch und Eisack angenommen.Mitarbeiter des Landeswarnzentrums beobachteten in Folge kontinuierlich die Pegel an Südtirols Flüssen und die landesweiten Niederschläge. Um 17.50 Uhr wurde die Vorwarnstufe an der Etsch in Marling, Sigmundskron, Branzoll und am Eisack überschritten. Die Hochwasserzentrale und das Lagezentrum der Agentur für Bevölkerungsschutz sowie die Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren in Meran, Bozen, Unterland und Brixen wurden besetzt, um die Lage unter Beobachtung zu halten.Schäden bei Bahnhöfen "Die Deichwachen der Freiwilligen Feuerwehr waren an Etsch und Eisack unterwegs, um die Pegel zu überwachen und eventuelle Schäden zu melden", erklärt Günther Walcher, stellvertretender Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz in seiner Funktion als Leiter Stab. An der Etsch beim Bahnhof in Lana und beim Safety-Park in der Gemeinde Pfatten sowie am Margarethenbach in Siebeneich wurden Schäden verzeichnet.Während es sich in den Bezirken Meran, Unterland und Brixen um eine reine Kommunikationsübung handelte, probte der Bezirk Bozen den Ernstfall: Eine Überflutung des Margarethenbachs inSiebeneich wurde simuliert, Feuerwehrmänner übten sich im Abfüllen und Positionieren von Sandsäcken. 14 Personen, darunter zwei Kinder, wurden evakuiert und in der Obstgenossenschaft Siebeneich untergebracht.Bevölkerungsschutz auf höchstem Niveau"Wie jedes Jahr haben wir auch heuer wieder überprüft, ob die Hochwasseralarmierung laut Alarm- und Einsatzplan des Landes und die Kommunikation zwischen allen Einsatzbeteiligten funktionieren", erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger.Beteiligt waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Agentur mit den BereichenWildbachverbauung, Zivilschutz und Berufsfeuerwehr, das Regierungskommissariat, dieOrdnungskräfte und die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren."Unser Bevölkerungsschutz", unterstreicht der zuständige Landesrat Arnold Schuler, "hat schon oft unter Beweis gestellt, dass auf höchstem Niveau gearbeitet wird; solche Übungen stellen sicher, dass bei Bedarf die Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen einwandfrei funktionieren".Die Übung wurde um 20.50 Uhr beendet.lpa/stol