Wie es nun weitergeht, erfahren Sie hier.<BR /><BR /><BR />Bis 1. Juli bleibt alles gleich. Weil der Garant für die Privacy dem Land aber jede weitere Ausstellung von Corona-Pass-Zertifikaten untersagt hat und Dubletten keinen Sinn machen, gilt ab 1. Juli auch in Südtirol nur mehr der Grüne Pass der EU. <BR /><BR />Geimpfte (eine Impfung plus 15 Tage), in den letzten 6 Monaten Genesene sowie Getestete erhalten innerhalb 28. Juni eine SMS oder Mail des Gesundheitsministeriums, anhand der man sich den EU-Pass herunterladen kann. Nasentests zählen nicht für den EU-Pass. Es braucht einen negativen PCR- oder Antigentest – und dieser ist zudem nur 48 Stunden gültig, während die Nasentests bis zu 4 Tage in Kraft blieben.<BR /><BR /><b>Landesrat protestiert</b><BR /><BR />Bereits am Dienstag protestierte Landesrat Philipp Achammer dagegen, dass für Chöre und Musikkapellen nur mehr PCR- und Antigentest, zudem auf eigene Kosten, gelten sollen. „Wir haben da ein Glaubwürdigkeitsproblem. Wir haben das Nasenflügelprogramm wochenlang propagiert, auch bei Chören und Musikkapellen“, so Achammer. Diese hätten sich vorbereitet, Kurse besucht. „Und es fehlt einfach die Verlässlichkeit, wenn wir jetzt kurz vor dem Start plötzlich sagen würden, es zählen nur mehr Antigentests, die viel schwieriger zu machen und teurer sind.“ Am Dienstag gab es dazu ein „Vielleicht“ der Landesregierung, denn man setzte aufs Impfen.<BR /><BR />Jetzt ist die Sache geklärt. Es bleibt bei den Nasentests. „Das Ganze wird als Ad-hoc-Screening bei Proben, Auftritten und auch bei Sommerlagern eingestuft. Man kriegt zwar keinen Corona-Pass mehr, aber der Nasentest ermöglicht den Zugang“, erklärt Achammer. Das Vorgehen sei mit dem Landeshauptmann sowie mit Gesundheitslandesrat Thomas Widmann abgestimmt und wird in der neuen Verordnung verankert. <BR /><BR /><b>Große Aufregung</b><BR /><BR />Erleichtert darüber ist man beim Verband für Musikkapellen (VSM). Zwar finden heuer keine Jungbläserwochen im klassischen Sinne statt. „Aber unsere Kapellen organisieren kleinere Fortbildungen vor Ort“, sagt VSM-Obmann Pepi Fauster. Seit einem Monat sei man mit der Landesregierung in Kontakt gewesen, damit die Nasenflügeltests auch für diese Veranstaltungen weiter ihre Gültigkeit haben. Die Meldung, wonach diese ab 1. Juli nicht mehr gelten würden, hatte gestern bei den Kapellen für große Aufregung gesorgt. „Umso größer ist jetzt die Erleichterung“, sagt Fauster.<BR /><BR />Ein ähnliches Bild beim Südtiroler Chorverband. Dieser startet am Sonntag mit der Alpenländischen Sing- und Wanderwoche in Ulten bzw. der Kindersingwoche im Brixner Vinzentinum seine Schulungswochen. „Für die Kinder hatten wir mit den Nasenflügeltests geplant, für die Erwachsenen mit PCR-Tests“, sagt Obmann Erich Deltedesco. „Wenn nun für alle der Nasenflügeltest reicht, umso besser.“ Fest steht beim Chorverband bereits jetzt: Man bietet wieder alle Schulungen an wie vor Corona – aber mit deutlich weniger Teilnehmern.<BR /><BR /><b>Test bei Übernachtungen</b><BR /><BR />Gerettet ist auch der Sommer für viele Kinder und Jugendliche. Für Tagesangebote zur Kinderbetreuung braucht es keinen Test, und das Mitmachen bei Zelt- und Hüttenlagern ist mit Nasenflügeltests möglich. Beim Einritt ist ein negativer Test vorzuweisen, der nach 72 Stunden freiwillig wiederholt werden sollte. Der Sanitätsbetrieb stellt die Tests bereit. Betreuer können sich online über das Weiße Kreuz zu Testnotaren ausbilden.<BR /><BR />Über 450 Projekte von 160 Trägerorganisationen sorgen diesen Sommer für Spaß und Kurzweil für Kinder und Jugendliche. „Für die klassische Sommerbetreuung, wo die Kinder täglich gebracht und geholt werden, sehen der Staat und auch wir keine Tests vor“, sagt Landesrätin Waltraud Deeg. Selbst im Corona-Jahr 2020 wurden 71.000 Kinder betreut – „ohne einen einzigen Infektionsfall“. Natürlich gilt, sich viel im Freien aufzuhalten und die AHA-Regeln einzuhalten. Im Freien gelte keine Maskenpflicht, in geschlossenen Räumen hingegen schon.<BR /><BR /><b>Sanitätsbetrieb stellt Material bereit</b><BR /><BR />Bei Angeboten mit Übernachtung, wie Zelt- und Hüttenlager, ist hingegen ein negativer Test vorzuweisen. „Dazu reicht weiter ein Nasenflügeltest, der bei Apotheken oder Hausärzten gemacht werden kann und beim Start vorzuweisen ist“, beruhigt Landesrat Philipp Achammer, der gestern zahlreiche Anfragen von Eltern und Vereinen erhielt. Auf Anraten des Sanitätsbetriebes wird empfohlen, den Nasentest nach 72 Stunden zu wiederholen, sofern das Sommercamp mehr als 4 Tage umfasst. „Wenn nämlich ein Kind trotz negativem Test schon infiziert war und alle eng beieinander schlafen, sind in Kürze alle infiziert“, sagt der Vize-Chef der Covid Task Force, Dr. Patrick Franzoni.<BR /><BR />Bei einer Aussprache wurde den Trägerorganisationen gestern zugesichert, dass der Sanitätsbetrieb die Nasentests bereitstellt. Betreuer können sich übers Weiße Kreuz zu Testzeugen ausbilden lassen. „Wir haben für den HGV, aber auch alle anderen Interessierten eine Online-Ausbildung erarbeitet, die am Ende eine kleine Prüfung vorsieht. Wer sie besteht, wird zertifizierter Testzeuge“, sagt der Direktor des Weißen Kreuzes, Ivo Bonamico. Die Betreuer könnten somit die Nasentests problemlos vor Ort durchführen. Aus der Schule sind die Kinder ohnehin schon mit dem „Nasenbohren“ vertraut.<BR />