80.000 Schüler drücken in Südtirol die Schulbank. Wenn fünf bis 20 Prozent der Schüler schon das H1N1-Virus in sich tragen, dann sind das hochgerechnet mehrere Tausend. Aber nicht aus jeder Schule werden Grippe-Fälle gemeldet - das Virus hat das Schulwesen noch nicht an allen Stellen gekapert.In den Städten ist das Virus weiter verbreitet als auf dem Land, weiß Simeoni. In den vergangenen zehn Tagen hat sich die Zahl der Kranken verdoppelt.Dem 39-jährigen Intensivpatienten aus dem Pustertal, der in der Innsbrucker Universitätsklinik liegt, geht es unterdessen besser. Nun wird überlegt, ihn langsam aufzuwecken.Im Trentino ist die Schweinegrippe weiter verbreitet als in Südtirol: etwa 16 Prozent der Schüler liegen dort flach. Vergangene Woche waren es noch 9,1 Prozent gewesen. Damit hat sich die Zahl der Erkrankten innerhalb von wenigen Tagen fast verdoppelt. Die höchste Zahl der Erkrankten wurde in den Grundschulen (17 Prozent) registriert, in den Mittelschulen sind 16,35 Prozent betroffen und in den Ober- und Berufsschulen 14,65 Prozent. Auch in Südtirol sind in den Grund- und Mittelschulen besonders viele Schüler bettlägerig. In der Gewerbeoberschule von Meran erkrankten noch vor Allerheiligen in einer Klasse bis auf fünf Schüler alle an der Grippe. Inzwischen sind sie aber alle wieder wohlauf.In Nordtirol wurden in 15 Schulen und fünf Kindergärten Klassen geschlossen und Kindergruppen angewiesen, zuhause zu bleiben. Solche Maßnahmen werden in Südtirol zurzeit noch nicht ins Auge gefasst. „Bei diesem milden klinischen Verlauf hat es nicht viel Sinn, eine Schule oder Klasse zu schließen", erklärt Hygienedienstleiter Simeoni. „Wenn die Schule geschlossen wird, verschwindet ja damit nicht die Grippe." Bei Sportveranstaltungen und anderen Freizeitbeschäftigungen würde das Virus in der Inkubationsphase munter weiter verbreitet. Und wenn eine Schule einmal die Tore tatsächlich schließen würde, weil mehrere Schüler erkrankt sind, dann müsste man nach ein paar Wochen noch ein weiteres Mal die Schüler nach Hause schicken - wenn die nächste Gruppe darniederliegt.Die Impfung ist in Südtirol schleppend angelaufen; bis jetzt haben sich etwa 1600 Südtiroler gegen H1N1 gewappnet.d/hof