Der Südtiroler Sanitätsbetrieb gibt jährlich rund sieben Millionen Euro aus, um Patienten, die sich in Privatkliniken stationär betreuen lassen, einen Teil der Kosten zu erstatten. Der Löwenanteil davon – sprich über 90 Prozent – geht an die Marienklinik. „So etwas gibt es in ganz Italien nicht. Diese indirekte Rückerstattung wurde in den 70-er Jahren mittels Landesgesetz eingeführt, weil das öffentliche Gesundheitswesen Schwachstellen hatte“, sagen Albert Tschager, Direktor der Landesabteilung Gesundheitswesen, sowie Primar Dr. Walter Pitscheider, Vorsitzender der Kommission zur klinischen Reform des Südtiroler Gesundheitswesens. „Rein vom Bedarf her, kommt das öffentliche Gesundheitssystem jetzt ohne die Leistungen der Privatkliniken aus. Die Zahlen liegen auf dem Tisch, nun handelt es sich um eine rein politische Entscheidung“, meint Tschager.Gerhard Gruber, Direktor der Marienklinik und Geschäftsführer von Martinsbrunn, verweist auf die 30.000 Nächtigungen in der Marienklinik. „Ich gehe nicht davon aus, dass die indirekte Rückerstattung abgeschafft wird. Es wird sicherlich eine neue Form gefunden, indem Leistungen gekauft werden. Es braucht einen Mix aus Öffentlichem und Privatem. Und müsste das öffentliche Gesundheitswesen alle unsere Patienten versorgen, so würden die Wartezeiten noch länger“, sagt Gruber.lu/D