Die Ermittlungen gegen einen 40-jährigen Mann nahmen ihren Anfang, als das Personal des Krankenhauses Meran bei einer Frau auffällige Verletzungen feststellte und den sogenannten „Erika-Kodex“ aktivierte, ein Notfallprotokoll zum Schutz von Opfern häuslicher Gewalt. Die Polizei führte daraufhin umfassende Nachforschungen durch, die die Schwere der Vorwürfe bestätigten. <BR /><BR />Die Ermittlungen ergaben, dass der 40-jährige Ehemann seine Frau seit dem Sommer psychisch terrorisierte. Aus Eifersucht verbot er ihr, das Haus allein zu verlassen oder sich eine Arbeit zu suchen. Zudem verlangte er ständig Informationen darüber, mit wem sie in seiner Abwesenheit Kontakt hatte. <BR /><BR />Dieser psychische Missbrauch eskalierte kürzlich auch zu physischer Gewalt, bei der der Mann sowohl seine Frau als auch eine ihrer 11-jährigen Töchter mit Schlägen und Tritten attackierte. Trotz der Einschüchterungen des Familienvaters, der ihr die Hausschlüssel abgenommen hatte, gelang es der Mutter, gemeinsam mit ihren 3 Kindern zu fliehen und Hilfe zu holen.<h3> Per Videoanruf mit dem Tod bedroht</h3>Nach einem erneuten Vorfall, bei dem der Mann seiner Frau per Videoanruf mit einem Messer drohte, sie zu töten, entschloss sich das Opfer, erneut die Polizei zu verständigen. Die Frau und ihre Töchter wurden daraufhin in eine geschützten Einrichtung gebracht.<BR /><BR />Der 40-Jährige wurde angezeigt und erhielt die Anordnung, die Wohnung in Meran unverzüglich zu verlassen. Der Familienvater darf weder zurückkehren noch diese ohne richterliche Genehmigung betreten. Zudem ist ihm untersagt, sich seiner Ehefrau zu nähern.<BR /><BR /> Es wurde ein Mindestabstand von 500 Metern festgelegt und jeglicher Kontakt, auch über Kommunikationsmittel, ist untersagt. Das Verbot gilt ebenso für die 3 minderjährigen Töchter des Paares.<h3> Anzeichen von Gewalt oder Missbrauch der Polizei melden</h3>Quästor Paolo Sartori nimmt den Vorfall ernst und betont, dass es wichtig sei, frühzeitig einzugreifen, um tragische Folgen häuslicher Gewalt zu verhindern: „Tagtäglich erleben wir in unserer Provinz, dass Menschen, oft Frauen und Kinder, der Gewalt von Familienangehörigen ausgeliefert sind. Polizeiliches Eingreifen ist in solchen Fällen unverzichtbar.“<BR /><BR />Es sei ebenso wichtig, die Ursachen der Gewalt anzugehen und mit sozialen Institutionen, Organisationen und Verbänden zusammenzuarbeiten, um auf kultureller und familiärer Ebene Veränderungen herbeizuführen, betont der Quästor.<BR /><BR /> Sartori unterstrich zudem, dass Opfer Anzeichen von Gewalt oder Missbrauch umgehend der Polizei melden sollten, um rasche und effektive Hilfe zu erhalten.