In Südtirol werden jährlich über 9000 Versicherungszertifikate zum Schutz gegen Hagel abgeschlossen. Ausgehandelt werden sie im Frühling vom Hagelschutzkonsortium. „Und zwar ein und dieselbe Polizze für alle Versicherungen“, sagt Obmann Michael Simonini. Der Landwirt zahlt im Frühjahr im Regelfall aber nur 35 Prozent der Versicherungsprämie. Für den Rest geht das Hagelschutzkonsortium in Vorleistung und holt sich die Gelder von den Bauern zurück, sobald die staatliche Zahlstelle AGEA ihren Anteil an die Landwirte ausschüttet. Im Regelfall wird die Hagelschutzversicherung zu 65 Prozent von Staat und EU kofinanziert.<h3> Land macht fünf Millionen Euro locker</h3> Im Nachtragshaushalt hat jetzt aber auch das Land insgesamt fünf Millionen Euro für die Hagelschutzversicherung locker gemacht. Der Grund: In den Jahren 2022 und 2023 hielt Rom seine Zusagen nicht ein und machte mit 52 und 55 Prozent viel weniger locker. „Jetzt helfen wir, doch es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn unterm Strich bleiben die Bauern immer noch auf 18 Millionen Euro sitzen“, sagt Landesrat Walcher. <BR /><BR />Die Auszahlung selbst ist auch nicht ganz einfach. Weil direkter Nutznießer von Beiträgen des Landes immer nur der Landwirt selbst sein kann, überweist das Land seine fünf Millionen zwar an das Hagelschutzkonsortium, zuvor aber müssen Tausende Landwirte für 9000 Versicherungszertifikate per Antrag eine Vollmacht unterzeichnen, dass „wir das Geld kassieren und an sie weitergeben können“, erklärt Obmann Simonini.<h3> Rund 3.000 Euro pro Hektar</h3> Bleibt die Frage, was 2024 war? „Da wussten die Landwirte von vornherein, dass vom Staat weniger kommt und konnten entscheiden, ob sie unter diesen Voraussetzungen eine Versicherung abschließen oder nicht“, erklärt Walcher. Diese kostet den Bauern trotz Beihilfen immer noch 8 bis 10 Prozent des versicherten Umsatzes, in Zahlen rund 3.000 Euro je Hektar.<BR /><BR />Eben weil der Staat knausert, haben sich in anderen Regionen deutlich weniger Landwirte versichert. Simonini ist vorsichtig optimistisch, dass heuer aus dem 296-Millionen-schweren Hagel-Topf in Rom vielleicht mehr herausschaut.