Das getroffene Schulgebäude wurde nach palästinensischen Angaben als Lager für vertriebene Menschen genutzt. Die israelische Armee erklärte, in dem Gebäude hätten sich „Terroristen aus der ersten Reihe“ aufgehalten. Die Angaben beider Seiten ließen sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. In Sozialen und palästinensischen Medien verbreitete Aufnahmen sollen zeigen, wie Helfer ein verletztes und verschüttetes Mädchen nach dem Angriff aus den Trümmern retten. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.<BR /><BR />Weitere 19 Menschen wurden nach Angaben der Zivilschutzbehörde bei einem Angriff im Norden des Gazastreifens getötet. Kampfflugzeuge hätten am frühen Montagmorgen auf ein Wohnhaus in der Stadt Jabalia gezielt, sagte Bassal der Nachrichtenagentur AFP. Die meisten der Opfer seien Frauen und Minderjährige gewesen, zudem seien dutzende verletzt worden.<h3> Israels Armee forderte am Montag dazu auf, südlichen Gazastreifens zu verlassen</h3>Israels Armee forderte am Montag Bewohnerinnen und Bewohner der meisten Orte im südlichen Gazastreifens auf, die Region zu verlassen. Das Militär werde in der Gegend einen „beispiellosen Angriff“ beginnen, um gegen Terrororganisationen vorzugehen, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf. Laut einer vom Militär veröffentlichten Karte umfasst der Fluchtaufruf die Großstädte Khan Younis, Rafah und alle weiteren Orte im Süden des Gazastreifens bis auf Al-Mawasi. <BR /><BR />Dorthin sollen sich die Menschen laut Armee nun begeben. Al-Mawasi im Südwesten des umkämpften Gebiets wurde während des Gaza-Kriegs von Israel als humanitäre Zone ausgewiesen. Terrororganisationen feuerten weiterhin Raketen aus den vom Fluchtaufruf betroffenen Gegenden ab, teilte Israels Armee weiter mit. Sie hatte am Morgen Beschuss aus dem Süden des Palästinensergebiets gemeldet. <h3> Verhandlungen zu Abkommen dauern an</h3>Israels Regierung hat israelischen Berichten zufolge einen aktuellen Vorschlag für ein Abkommen im Gaza-Krieg abgelehnt. Der Entwurf könne von keiner verantwortungsvollen Regierung angenommen werden, zitierten mehrere Medien einen israelischen Beamten, ohne Details zu dem Vorschlag zu nennen. <BR /><BR />Laut der Nachrichtenseite „ynet“ handelt es sich um den Vorschlag eines palästinensisch-amerikanischen Geschäftsmanns, der Medien zufolge schon seit einiger Zeit direkte Verhandlungsgespräche mit der Hamas führt. Nach Angaben des Hisbollah-nahen Fernsehsenders Al-Majadin sieht der Entwurf eine 70-tägige Feuerpause vor, in der beide Kriegsparteien Gespräche über ein Ende des Kriegs führen. Zudem soll die Hamas in zwei Phasen fünf lebende Geiseln freilassen und fünf Geisel-Leichen übergeben. <BR /><BR />Der Entwurf sei weit entfernt von dem Entwurf, den der US-Sondergesandte Steve Witkoff ausgearbeitet habe, zitierte „ynet“ einen israelischen Beamten weiter. Witkoffs kürzlich eingebrachter Entwurf sieht die Freilassung von zehn lebenden Geiseln im Gegenzug für eine 45-60-tägige Waffenruhe vor.<h3> Derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen</h3>Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Bei drei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch leben. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten dort.<BR /><BR />Das Forum der Geisel-Familien forderte inzwischen erneut ein „umfassendes Abkommen“, das die Freilassung aller Geiseln sowie ein Ende des Kriegs vorsieht.<BR /><BR />Die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will eigenen Angaben zufolge im Laufe des Montages die Verteilung von Hilfsgütern mit einem neuen Mechanismus im Gazastreifen beginnen. Bis Ende der Woche sollen mehr als eine Million Palästinenserinnen und Palästinenser mit der neu organisierten Verteilung von Hilfsgütern erreicht werden, hieß es in einer Erklärung. In dem Gebiet leben rund 2,2 Millionen Menschen. Die Stiftung sprach von „direkten“ Hilfslieferungen.<h3> Hamas soll vier mutmaßliche Plünderer hingerichtet haben</h3>Die Hamas hat währenddessen Insidern zufolge vier Männer hingerichtet, die Hilfslastwagen geplündert haben sollen. „Die vier hingerichteten Kriminellen waren an Plünderungen und der Tötung von Mitgliedern einer Gruppe beteiligt, die mit der Sicherung von Hilfslastwagen beauftragt war“, sagt eine der mit dem Vorgang vertrauten Personen. Vergangene Woche hatte Israel auf internationalen Druck eine Blockade beendet. Seitdem gibt es wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Hilfsorganisationen erklärten, dass Lieferungen durch Plünderungen behindert worden seien. Israel hatte auch der Hamas vorgeworfen, Hilfslieferungen zu stehlen, was diese bestritt.<BR /><BR />Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat das israelische Vorgehen im Gazastreifen deutlich kritisiert. „Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen“, sagte Merz beim „WDR Europaforum 2025“ auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin.