Am Montag wurden die Pläne in Issing vorgestellt. Die Diskussion im Anschluss verlief kontrovers. Vor allem die Frage, warum man in Issing ein Heizwerk für Kiens baue, und jene nach dem Standort, der nun plötzlich nahe an der Siedlung am Issinger Weiher liegen soll, wurden heiß diskutiert. <BR /><BR />Im März 2024 hatte der Pfalzner Bürgermeister Roland Tinkhauser die Issinger erstmals darüber informiert, dass am Weiher ein Fernheizwerk entstehen könnte, wenn man das in Issing wolle und Interesse an einem Anschluss bestehe. Errichtet werden sollte das Heizwerk im Verbund mit Kiens, weil es dort große Annehmer gebe, in Kiens man sich aber nicht zur Errichtung eines Fernheizwerkes habe durchringen können. Der Gemeinderat hatte das Ansinnen dort gleich 2-mal mit großer Mehrheit abgelehnt, im Herbst 2022 und im Herbst 2023.<BR /><BR />Weil aber der Kiener Gemeinderat Stefan Knollseisen, der zu 70 Prozent an der Fernheizwerk Kiens GmbH beteiligt ist und die treibende Kraft hinter dem Kiener Projekt war, für sein Vorhaben eine Zusage von 8,5 Mio. Euro PNRR-Fördergeldern in der Tasche hatte und man das Geld nicht futsch sein lassen wollte, gebar Tinkhauser die Idee, ein Werk am Issinger Weiher zu errichten – für Kiens, Ehrenburg und Issing. Damit sollte in Issing der lang ersehnte Anschluss an die Fernwärme möglich werden. <BR /><BR />Der Bürgermeister sprach damals von einer einmaligen Chance für Issing, eine Meinung, die aber nicht alle teilten. Bei der Besprechung wurden gar einige Stimmen laut, die das Vorhaben in Frage stellten. Zustimmung gab es wenig – wohl auch deshalb, weil viele sich erst vor Kurzem an die neue Gasleitung angeschlossen hatten.<BR /><BR />In der Zeit nach diesem ersten Treffen bekundeten nach Auskunft des Bürgermeisters etwa 30 Haushalte in Issing (von über 200) ihr Interesse an einem Anschluss an das Heizwerk. Danach wurde es still um die Sache, zwischenzeitlich machte sogar die Nachricht die Runde, das Vorhaben sei gestorben. <h3> Pläne sind weit gediehen</h3>Doch das Projekt wurde weiterverfolgt – und so hat am Montag im Sitzungssaal der Issinger Feuerwehrhalle Michael Bergmeister vom gleichnamigen Ingenieurbüro die Pläne für das neue Fernheizwerk Issing-Kiens präsentiert. Und diese sind weit gediehen. So soll eine Anlage mit einer Biomasse-Kesselleistung von 6 Megawatt entstehen, die mit 2 Biomassekesseln bestückt wird sowie einem Gas- oder Ölkessel für die Abdeckung der Spitzenlast bzw. für den Betrieb bei einem Ausfall der Anlage. <BR /><BR />„Ausgelegt ist das Werk für Ehrenburg, Kiens und Issing“, erklärte Bergmeister. Im Vergleich solle das neue Heizwerk in Issing etwa doppelt so groß werden wie das bestehende Fernheizwerk in Pfalzen, erklärte Referent Silvester Regele auf Anfrage, der die Gemeinde im Heizwerk Pfalzen vertritt.<h3> Standort sorgt für Überraschung und Aufregung</h3>Für ziemliche Überraschung und auch Aufregung im Publikum sorgte der gewählte Standort für das Werk. Bürgermeister Tinkhauser hatte bisher immer erklärt, das Werk werde fernab beim Grünbach entstehen. Nun aber liegt der Standort plötzlich nahe an der Siedlung am Issinger Weiher, nur durch eine Straße von den ersten Häusern getrennt. Diese Entscheidung sorgte in der anschließenden Diskussion vor allem bei den unmittelbar Betroffenen für viel Unmut. Und der neue Standort scheint schon unter Dach und Fach zu sein, denn der Pfalzner Gemeindeausschuss hat für die Zone bereits eine Bauleitplanänderung eingeleitet. Anrainer haben Einwände gegen diesen Beschluss angekündigt.<BR /><BR />Geht es nach dem Willen des Bürgermeisters, soll im März 2025 das Ausführungsprojekt für das Heizwerk feststehen, im Mai soll Baubeginn sein, im Dezember 2025 soll das Werk fertiggestellt sein. Zumindest die erste Ausbaustufe. Diese sieht 10 Kilometer Leitungen vor. Diese dürften zu einem großen Teil nach Kiens und Ehrenburg führen, wo die großen Abnehmer sind. Die kleinen Abnehmer in Issing hingegen werden wohl noch ein bisschen auf ihren Anschluss warten müssen.