Die Wetterstation Bozen kam im November auf nur acht Liter pro Quadratmeter, das entspricht gerade einmal zwölf Prozent der durchschnittlichen Menge für diesen Monat, so der Landeswetterdienst. Noch weniger regnete es in den Brixen, Bruneck und Sterzing. Lediglich im Ultental kam mit 100 Liter pro Quadratmeter in St. Walburg für einen durchschnittlichen November ausreichend Regen zusammen."Der Grund für die Trockenheit ist eine wochenlang währende stabile Hochdrucklage über Mitteleuropa", erklärt Dieter Peterlin, Meteorologe beim Landeswetterdienst. "Tiefdruckgebiete wurden vom Hoch immer erfolgreich abgeblockt." Eine solch lang anhaltende Trockenperiode im Herbst sei zwar selten, aber nicht einzigartig. Ähnlich niederschlagsarm verliefen auch die November der Jahre 2006, 1998 und 1988, so Peterlin. Sonnenreichster Herbst seit 25 JahrenDer Herbst war der sonnenreichste, den Südtirol seit mindestens 25 Jahren erlebt hat. Entgegen erster Angaben des Landespresseamtes war der Herbst 2011 alledings nicht zugleich der wärmste: Wie Peterlin gegenüber STOL klarstellt, sei etwa der November 2006 noch einmal deutlich milder ausgefallen.Die höchste Temperatur des Monats wurde am 9. November in Bozen mit 16,4 Grad Celsius gemessen.In Bozen schien die Sonne 622 Stunden lang - im Vergleich zum vorigen Jahr um 40 Prozent länger. Dabei waren alle drei Herbstmonate sonnenreich, der Oktober hatte trotz kürzerer Tageslänge sogar mehr Sonne als der verregnete Juni. Zudem war es wärmer, im Vergleich zu den vergangen 30 Jahren in den Tälern um rund ein Grad Celsius. Besonders stechen die milden Temperaturen in mittleren Höhenlagen hervor. Am Kloster Marienberg im Obervinschgau auf 1.300 Meter Höhe war der zu Ende gehende Herbst der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. "Obwohl es wenige Regentage gab, verlief der Herbst im Großteil des Landes dennoch leicht überdurchschnittlich nass", berichtet Wetterexperte Dieter Peterlin. Kein Schnee in den BergenAusgeblieben ist der Schnee. Auch Skikanonen können derzeit in den Skigebieten nur eingeschränkt eingesetzt werden, denn die Temperaturen sind für die Jahreszeit zu hoch. Die Wetterlage führt in den Tälern zwar zu Frostnächten, auf den Bergen bleibt es außerordentlich mild. An den Wetterstationen Obereggen, Ladurns und Jaufen des Landeswetterdienstes wurden in 2000 Meter Höhe mittlere Novembertemperaturen von zwei bis drei Grad Celsius verzeichnet, während in schattigen Tallagen Dauerfrost herrscht."Während in den vergangenen Jahren der Winter in Südtirol immer recht früh Einzug gehalten hat, heißt es dieses Jahr zum Saisonsbeginn länger warten, denn ein nachhaltiger Wetterumschwung mit ergiebigem Neuschnee oder deutlich tieferen Temperaturen ist vorerst nicht in Sicht", so die Meteorologen des Landeswetterdienstes. Von Freitag auf Samstag dieser Woche bringe eine schwache Störung höchstens ein paar Zentimeter Neuschnee.