Die erste Transplantation eines Herzens, das für 20 Minuten jegliche elektrische Aktivität eingestellt hatte, wurde im Krankenhaus von Padua durchgeführt. In der Vergangenheit war es schon vorgekommen, dass Transplantationen an einem Herz vorgenommen wurden, das für einige Minuten „angehalten“ worden war. Das italienische Gesetz schreibt in diesen Fällen jedoch vor, dass die Leichentransplantation erst dann erfolgen darf, wenn das Herz mindestens 20 Minuten lang nicht mehr aktiv war. <BR /><BR /> „Als erste der Welt“, so Gino Gerosa, Leiter der Herzchirurgie in Padua, im Interview mit der Zeitung „Il Gazzettino“ „haben wir gezeigt, dass ein Herz, das 20 Minuten lang keine elektrische Aktivität mehr hatte, für eine Herztransplantation verwendet werden kann“. <h3> Zahl der Herztransplantationen um mehr als 30 Prozent erhöhen</h3>In der Vergangenheit wurden in Australien und England bereits Transplantationen mit „stehengebliebenen“ Herzen durchgeführt, allerdings mit Organen, die nur einige Minuten lang nicht mehr schlugen. In diesen Ländern wird der Herztod nämlich nach wenigen Minuten festgestellt, so dass das Organ schnell entnommen werden kann. <BR /><BR />Bislang wurden Herztransplantationen in Italien von hirntoten Spendern durchgeführt. Im Falle des Herztodes hingegen schreibt das Gesetz eine Wartezeit von 20 Minuten vor. Diese Zeitspanne sei zu lang und hat schon viele Transplantationen verhindert. Nach Ansicht von Experten eröffnet dieser einzigartige Eingriff die Möglichkeit, die Zahl der Herztransplantationen um mehr als 30 Prozent zu erhöhen.