Der damals 38-jährige Manager war in kritischem Zustand eingeliefert worden. Einen Tag später starb ein 78-jähriger Pensionist in Vo Euganeo bei Padua als erster Europäer an SARS-CoV-2. Italien geriet in den Tunnel der Pandemie.<BR /><BR />Italien, das erste westliche Land, in dem Covid-19 ausbrach, zahlte einen gewaltigen Preis für die Pandemie. Als erster Staat in Europa begann die Regierung, große Teile der Lombardei und Venetiens in der Hoffnung abzuriegeln, die Epidemie einzudämmen. <BR /><BR />Am 9. März 2020 verordnete der damalige Premier Giuseppe Conte einen landesweiten Lockdown, ein bis dahin präzedenzloser Schritt. 59 Millionen Italiener mussten zwei Monate zu Hause bleiben. Die Wirtschaft des Landes kam mit Ausnahme einiger lebensnotwendiger Bereiche zum Erliegen. Erst ab 4. Mai 2020 wurden die Maßnahmen ein wenig gelockert.<h3> 700 Todesopfer in Bergamo</h3>„Bergamo war die italienische Stadt, die am stärksten von der ersten Welle der Coronavirus-Epidemie betroffen war. Es geschah plötzlich, als sich keiner von uns so etwas vorstellten konnte. Allein in der Stadt zählten wir fast 700 Todesopfer, 6.000 in der gesamten Provinz“, erinnerte sich der ehemalige Bürgermeister von Bergamo, Giorgio Gori. Fast jeder habe in diesen dramatischen Tagen mindestens einen Angehörigen, Freund oder Bekannten verloren.<BR /><BR />„Wir haben aus der Pandemie gelernt, wie wichtig das Gesundheitspersonal ist, das im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit steht“, sagte Gesundheitsminister Orazio Schillaci am Donnerstag am Rande des nationalen Tages des Gesundheits- und Sozialpersonals, der seit der Pandemie in Italien am 20. Februar begangen wird. „Die Pandemie hat unser aller Leben und das des öffentlichen Gesundheitssystem tiefgreifend geprägt. Aus der Pandemie müssen wir lernen, was nicht funktioniert hat, und dabei denke ich vor allem an die territoriale Medizin. Wir arbeiten an einem moderneren und bürgernäheren Gesundheitssystem“, so Schillaci. „Das Gesundheitswesen hat sich verändert, und wir brauchen auch neue Fähigkeiten, um die Herausforderungen zu meistern, die auf uns warten, von der Telemedizin bis zur digitalen Medizin“, so Schillaci. <h3> Neuer Pandemieplan</h3>Die Regierung Meloni hat inzwischen einen neuen nationalen Pandemieplan entworfen. Er wurde an die Konferenz der Regionen geschickt, damit die 20 Regionen ihn prüfen und Vorschläge unterbreiten können. Der Plan sieht vor, dass im Falle einer neuen Pandemie „außergewöhnlicher Natur“ vorübergehende Einschränkungen der persönlichen Freiheit möglich sind. Dies sei aber nur durch vom Parlament verabschiedete Gesetze und nicht durch Erlasse des Ministerpräsidenten möglich, von denen während der COVID-19-Pandemie häufig Gebrauch gemacht wurde. Der Plan erkennt auch den Einsatz von Impfstoffen an, meint aber, dass diese nicht das „einzige Mittel“ zur Bekämpfung der Krankheit sein sollten. „Die Regionen prüfen jetzt den Pandemieplan und wir werden bald eine Antwort erhalten. Die Freiheit der Bürger wird jedenfalls garantiert“, kommentierte Schillaci.