Andreas von Mörl gewährt Einblick in das abgebrannte Papiermagazin im Nordtrakt des Pfaundlerhauses im Brixner Stadtzentrum und in seinen Gemütszustand einen Tag nach dem Brand.<BR /><BR /><b>Herr von Mörl, wie geht es Ihnen einen Tag nach dem Brand?</b><BR />Andreas von Mörl: Ich realisiere erst jetzt langsam, was passiert ist. Gestern stand ich noch halb unter Schock. Auch wenn ich nicht viel geschlafen haben, weil die Feuerwehr bis ein Uhr nachts für Nachlöscharbeiten vor Ort war, geht es etwas besser. Nichtsdestotrotz habe noch keinen Plan im Kopf, was zu machen ist. Wahrscheinlich muss man erst zur Ruhe kommen, um Schritt für Schritt zu setzen. Auch wird uns gesagt, dass wir im Moment alles so lassen sollen, wie es ist, bis die Techniker und Gutachter vor Ort waren.<BR /><BR /><b>Haben Sie sich schon einen Überblick über die Schäden verschaffen können?</b><BR />Von Mörl: Nein, keine Ahnung. Ich habe noch nie einen Brand miterlebt, sodass ich im Moment nicht weiß, wie man jetzt weiter vorgeht. Das Magazin war voll mit neuwertiger Ware. Zum Teil war auch schon die Weihnachtsdekoration, wie Keksdosen und Christbaumkugeln, eingetroffen. Alles ist vollständig abgebrannt und wurde gestern (am Mittwoch; Anm. der Redaktion) vom zweiten Stock auf die Straße geschöpft und mit dem Bagger weggeräumt. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66511528_gallery" /><BR /><BR /><b>Wie schaut es mit dem Gebäude aus?</b><BR />Von Mörl: Im Stockwerk unter dem Magazin gibt es große Wasserschäden. Die Bücher in den Verkaufsregalen sind alle durchnässt. Unser Ziel ist, alles so schnell wie möglich wieder herzurichten: Wir müssen schauen, dass die Fassade von außen wieder schön wird, so ist es ja auch kein schöner Anblick für die Stadt, ebenso die Fenster. Zuerst müssen wir aber das Dach so weit hinkriegen und abdichten, dass der Schaden durch den Regen nicht noch größer wird, und wir in Ruhe alles Weitere planen können. Wir haben bereits eine Baufirma und eine Zimmerei kontaktiert. Sie sollten morgen (heute; Anm. der Red.) das Dach abbauen.<BR /><BR /><b>Ist der Schaden durch eine Versicherung gedeckt?</b><BR />Von Mörl: Das können wir noch nicht sagen. Wir haben gestern mit unserer Versicherung gesprochen. Wir warten nun auf die Ernennung des Sachverständigen. Erst nach dessen Lokalaugenschein können wir mit dem Aufräumen beginnen. Wir sind zuversichtlich, dass dieser – auch wegen des Regenwetters – am Nachmittag erfolgt. Ein Brand mitten in der Stadt ist eine Katastrophe. Zu einer anderen Uhrzeit, bei anderen Windverhältnissen – wenn er auf Nachbargebäude übergreift, könnte ein ganzes Viertel abbrennen. Es ist schwierig, auf das Dach zuzugreifen. Das hier ist ein typisches Altstadthaus, über 500 Jahre alt, mit schmalen, steilen Treppen, verwinkelt… Zu Glück wurde niemand verletzt, auch von den Einsatzkräften nicht.<BR /><BR /><b>Die angrenzenden Wohnungen blieben alle verschont?</b><BR />Von Mörl: Die Wohnungen ringsum wurden weder durch Feuer noch Wasser beschädigt. Rauchgeruch ist natürlich da, auch auf der Straße.<BR /><BR /><b>Wann glauben Sie, können Sie das Geschäft wieder öffnen?</b><BR />Von Mörl: Sobald der Versicherungsgutachter da ist, werden wir ihn fragen, ob wir das Geschäft zumindest teilweise öffnen können. Wir würden dafür den unversehrten Bereich mit Schaltafeln abgrenzen.