Das ist nur eines von vielen Beispielen, wie der Klimawandel mit schmelzenden Gletschern, Starkwetter-Ereignissen und auftauendem Permafrost die alpine Infrastruktur bedroht. Darum setzten die alpinen Vereine Österreichs gestern bei einer Pressekonferenz einen Hilferuf aus den Alpen ab. Sie brauchen dringend 95 Millionen Euro, um die wichtigsten Hütten- und Wegesanierungen durchführen zu können. Allein mit Mitgliedsbeiträgen und ehrenamtlicher Arbeit sei das nicht mehr möglich. Gerald Dunkel-Schwarzenberger ist Geschäftsführer des Verbands der Alpinen Vereine Österreichs (VAVÖ). Er spricht für 12 alpine Vereine mit rund 900.000 Mitgliedern: „Es wird eng für unsere alpine Infrastruktur. Aber die ist Teil der Identität Österreichs und wichtig für den Tourismusstandort.“ Darum rufe man nun die Politik um Hilfe.<h3> Neben Klimawandel Alter der Hütten Problem</h3>Neben dem Klimawandel ist es auch das Alter der Schutzhütten, das den Vereinen zu schaffen macht. Viele davon seien weit über 100 Jahre alt und müssten entweder generalsaniert oder überhaupt neu gebaut werden. Michael Platzer vom Österreichischen Touristenklub (ÖTK), der unter anderem Hütten um den Großvenediger in Osttirol betreibt: „58 Prozent unserer Hütten sind über 100 Jahre alt. Die Bausubstanz ist einfach am Ende.“ Platzer weiter: „Wir können finanziell eine neue Küche oder eine Fotovoltaik-Anlage stemmen, aber keine Ersatzbauten.“ Die Kosten dafür würden gleich einmal mehrere Millionen Euro betragen.<h3> Etliche Hüttensanierungen im Gange</h3>So stehen in Nordtirol aktuell gerade etliche Sanierungen von Alpenvereins-Hütten an, die über der Millionengrenze liegen: Muttekopf-Hütte bei Imst, Glungezer- und Bettelwurfhütte bei Hall. Die 95 Millionen Euro, so haben die alpinen Vereine errechnet, reichen für die wichtigsten Bauvorhaben der nächsten 5 Jahre. Günter Abraham, Geschäftsführer der Naturfreunde: „Das deckt den dringlichsten Bedarf. Wir haben dann ohnedies noch die Selektionsaufgabe, welche Hütten wir unbedingt erhalten und welche wir aufgeben müssen.“ Und Wolfgang Schnabl, interimistischer Alpenvereins-Präsident, warnt: „Fallen die Hütten weg, fallen auch die Wege weg.“ Denn oft seien die Hütten ja Ausflugsziele, oder der Anstieg auf einen Berg wäre ohne Nächtigung zu weit.