Mit dem Zug gemütlich von Mals nach Meran fahren oder von Meran aus in den Obervinschgau? Daraus wird ab kommendem Februar nichts mehr werden. Dann werden die Züge über ein ganzes Jahr und noch länger darüber hinaus nicht mehr wie gewohnt im Vinschgau fahren. Für den Stopp der Züge gibt es einen konkreten Grund..<BR /><BR />Montag, den 17. Februar 2025 sollten sich Schüler und Pendler rot im Kalender anstreichen: Ab diesem Tag verkehren im Bereich Mals-Laas-Mals keine Züge mehr. Der Grund dafür ist technischer Natur, wie Joachim Dejaco, der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), auf Nachfrage erklärt.<h3> <h3> Ab 17. Februar kein Zugverkehr Mals-Laas-Mals</h3> </h3>Die Strecke wird für ein geschlagenes ganzes Jahr zur Teststrecke für die neue und elektrifizierte Bahnlinie. In diesem Jahr wird die Oberleitung montiert und die neue elektrische Anlage getestet, sagt Dejaco. Außerdem werde das neue Funk-Signalsystem getestet und müssten auch die neuen Züge bestimmte Strecken zurücklegen und dabei getestet werden.<BR /><BR />Das alles erfolgt zeitgleich bzw. zeitlich getaktet und ist nötig, um die behördlichen Zulassungen für die (neue) Vinschger Bahn zu erhalten. Dejaco ist sich bewusst, dass dies eine große Belastung für die Zugreisenden ist und bedauert dies auch. Das Test- und Zulassungsverfahren sei aber notwendig und sehr komplex – daher seien die langen Sperren unvermeidbar. In der zugfreien Zeit im oberen Bereich wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingeführt – wie bereits in der Vergangenheit in derartigen Fällen.<h3> <h3> Nachher folgt der untere Vinschgau</h3> </h3>Sollten sich die Untervinschger und -vinschgerinnen nun denken, dass sie aus dem Schneider sind, täuschen sie sich: Auch der untere Bereich der Bahnlinie wird in diesem Sinne für Testfahrten gesperrt werden, wenngleich etwas später. Dort steht die Zeitspanne dafür noch nicht definitiv fest, das Ganze dürfte sich dort aber ab circa Ende Sommer 2025 abspielen. Da dann aber auch noch die Sperre im oberen Teil der Strecke andauert, gibt es eine Phase – das dürfte voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 sein – in der entlang der Bahnlinie Meran-Mals sogar überhaupt kein Zug verkehrt. Ein kleiner Trost für die „Untervinschger“: Während der Sperre im „Obervinschgau“ werden bei ihnen mehr Züge verkehren als üblich.<h3>Nach den Unannehmlichkeiten kommen auch Vorteile</h3>Bei all dem Ungemach muss vielleicht gesagt werden, dass nach Ablauf der Testphase und mit dem effektiven Einsatz der neuen Garnituren dann doch einige Vorteile auf die einheimischen und auswärtigen Zugpassagiere warten. <BR /><BR />Wie Dejaco sagt, werden die neuen Züge bis zu 800 Sitz- und Stehplätze aufweisen, die heutigen haben bis zu maximal 300 (bei 2 Garnituren). Zudem werde künftig der Zug alle 30 Minuten fahren, was die Kapazitäten ebenfalls erhöht. In den neuen Zügen wird es auch bestimmte Plätze für Fahrräder geben, ergänzt der STA-Direktor. Außerdem werde man künftig in Meran nicht mehr umsteigen müssen, wenn Züge bis nach Bozen genutzt werden, ruft Dejaco weiters in Erinnerung – auch das sei ein großer Vorteil. <h3> <h3> Neue Züge größer, aber nicht schneller</h3> </h3>Eines ist aber ebenso klar: Die neuen Züge werden nicht schneller, künftig werden sogar alle Züge an allen Haltestellen Stopp machen und somit werden auch die heute „schnellen“ Züge der Vergangenheit angehören. Schneller werden die Zugverbindungen nach Meran also über viele Jahre nicht werden, dafür würde ein zweites Gleis im Vinschgau benötigt – oder zumindest ein zweites Gleis auf bestimmten Streckenabschnitten, um den Verkehr von 2 Zügen parallel zu ermöglichen. Dejaco sagt auf Nachfrage, dass der Bau dieses zweiten Gleises auch in der nun anstehenden Teststopp-Phase nicht möglich sei.<BR /><BR />Die Strecke Meran-Bozen hingegen wird schneller, wenn das dortige Gleis in zweifacher Ausfertigung vorliegt und weitere Anpassungsarbeiten umgesetzt werden. Ganz vergessen haben Land und STA eine zweite Linie im Vinschgau allerdings nicht, denn bei der Montage der elektrischen Anlage wurde bereits vorgesehen, dass künftig ein zweites Gleis betrieben werden kann.