Schon in jungen Jahren haben viele Jugendliche eine klare Vorstellung, wohin der Weg einmal führen soll. „Nicht zuletzt, weil Orientierungsmaßnahmen stark gefördert werden“, unterstreicht Direktorin Seebacher. Laut der jüngsten Erhebung von „Skuola.net“ nutzen heute 3 Mal so viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit auf eine Beratung wie noch vor 10 Jahren. Eine Tendenz, die sich auch in der Tätigkeit des Südtiroler Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung widerspiegelt. „Vergangenes Jahr haben wir insgesamt 4700 Gespräche mit 4000 Personen durchgeführt – das bedeutet 7540 Beratungsstunden“, informiert Seebacher. „Zudem wurden 8700 Jugendliche über Klassenbesuche erreicht.“<h3> Diese Rolle spielt die Schule</h3> Auch die Bildungseinrichtung selbst spielt eine bedeutende Rolle. Etwa mit dem Angebot eines Tages der offenen Tür oder die Förderung von Orientierungspraktika. „Auf diese Weise können sich die Jugendlichen zunächst ein Bild von der Schule und später vom Berufsleben machen“, erklärt Seebacher. „Solche Angebote liegen auch im Interesse der Schule. Je besser die Schülerinnen und Schüler vorab informiert sind, desto wahrscheinlicher ist der schulische Erfolg.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-68470728_quote" /><BR /><BR />Abgesehen von Beratung und Bildungseinrichtung beeinflussen eine Reihe weiterer Faktoren die Schul- und Berufswahl: etwa die Familie, die Freunde, Vorbilder oder die Situation auf dem Arbeitsmarkt. „Vor allem die Eltern haben einen großen Einfluss“, weiß Seebacher. Es sei wichtig, mit seinen Kindern ein Gespräch über deren Schul- und Berufswahl zu suchen und sie auf ihrem Weg zu begleiten. „Die definitive Entscheidung liegt allerdings beim Jugendlichen selbst“, unterstreicht Seebacher. <h3> Richtungswechsel sind kein Versagen</h3> Da sich die Jugendlichen noch in der Entwicklung befinden, können Richtungswechsel vorkommen. „Hierbei handelt es sich jedoch keineswegs um ein Versagen“, betont Seebacher. Auch in diesem Prozess steht die Berufsberatung unterstützend zur Seite. Doch nicht nur junge Menschen wechseln in einen anderen Bereich – auch Erwachsene sind davon betroffen. „Es gibt auch Personen, die 60 Jahre alt sind und unser Angebot nutzen“, berichtet die Amtsdirektorin.<BR /><BR /><embed id="dtext86-68471362_quote" /><BR /><BR />Aus der Erhebung von „Skuola.net“ geht hervor, dass vor allem traditionelle Berufe wie Arzt, Ingenieur oder Jurist beliebt sind. „Jobs, die mit hohem Ansehen verbunden werden, sind nach wie vor gefragt“, so Seebacher. „Grundsätzlich ist hier die Vorhersage aber schwierig.“ Genau darin liege die Herausforderung für die Berufsberatung: Die gesellschaftlichen Entwicklungen im Auge zu behalten und Veränderungen von Berufsbildern – heutzutage vor allem im Hinblick auf Künstliche Intelligenz (KI) – zu beobachten.