Solche Hitzeinseln, weiß der Professor für Technische Umweltphysik, können sich an heißen Tagen noch einmal bis zu fünf Grad Celsius zusätzlich aufheizen. Statt eh schon schweißtreibender 35 Grad heizen sich Plätze wie etwa der Gerichtsplatz in Bozen oder auch das Industriegebiet Bozen Süd dann locker bis auf 40 Grad auf. <BR /><BR />„Das ist ein durchaus signifikanter Wert, der für das Wohlbefinden der Bürger nicht zu unterschätzen ist“, sagt der Professor. Gerade für ältere Personen könne eine solche Hitze sogar gesundheitsgefährdend sein. Aber auch abgesehen davon dürfe es nicht sein, dass Bürger im Sommer sozusagen gezwungenermaßen nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden das Haus verlassen können, weil die Hitze es untertags nicht zulasse. <h3> Jetzt handeln ist wichtig</h3>Damit Städte also auch in Zeiten des Klimawandels weiter lebenswert bleiben, muss gehandelt werden. „Bei neuen Gebäuden bzw. neuen Stadtvierteln muss man kühlende Elemente künftig mitplanen“, sagt der Professor. Gebäudestrukturen könnten so entworfen werden, dass sie sich selbst beschatten, Materialien und Farben so ausgewählt werden, dass sie weniger Hitze absorbieren, kühlende Wasserläufe und ausreichend Grünflächen und Baumbestände eingeplant werden. <BR /><BR />Aber auch bei bestehenden Gebäuden und Vierteln lässt sich laut Prof. Pernigotto noch etwas tun: „Man kann beispielsweise Dächer begrünen und den Verkehr reduzieren“, erklärt er. Auch der Umstieg auf Elektromotoren bringe Abhilfe, denn jeder „Verbrenner“ sei eine kleine Heizung. Und auch bei Industrieanlagen müsse es darum gehen, die Abgabe von Wärme an die Umgebung zu reduzieren. <h3> Ein Teufelskreis</h3>Doch nicht nur Straßen und Plätze profitierten von passiven Kühllösungen, sondern auch Wohnungen und Büros. Je weniger diese nämlich künstlich gekühlt werden müssten, desto besser: „Zum einen der Energiekosten und des -verbrauchs wegen, zum anderen weil jede Klimaanlage ebenfalls Wärme nach außen abgibt. Ein Teufelskreis also“, so Prof. Pernigotto.<BR /><BR /> Er selbst forscht derzeit gleich an zwei Projekten, die das Thema Hitze/Hitzeinseln zum Inhalt haben: Eines davon ist das CoolST-Projekt zur Vorhersage des zukünftigen Energiebedarfs für Kühlsysteme und Entwicklung einer Strategie zu dessen Bewältigung.