Die hohen Temperaturen sind immer auch eine Gefahr für Tiere, Menschen und die Natur. Insbesondere wenn jene Werte erreicht werden, die bisher die Rekordlisten anführen.<BR /><BR /><b>Heißer war es in Südtirol noch nie</b><BR /><BR />Tramin darf sich bisher getrost als heißesten Ort Südtirols bezeichnen. Hier wurde am 11. August 2003 die 40 Grad Marke geknackt. Auf insgesamt 40,1 Grad stieg die Temperatur an diesem heißen Sommertag an. Ein Wert, der seither nicht mehr erreicht oder überboten wurden. Heiß her ging es allerdings auch im Juni 2019. Damals trieb der Föhn die Temperaturen im Passeiertal ordentlich in die Höhe. Erst knapp unter der 40 Grad Marke war etwa am 27. Juni, einem Donnerstag, Schluss. Die 39,8 Grad, die das Thermometer damals in St. Martin in Passeier anzeigte, schrammten also nur knapp am Rekord vorbei. Auch in Meran wurden heißen 39,8 Grad gemessen. Der Föhn erreichte damals nicht die Landeshauptstadt Bozen, wodurch ein neuer Hitzerekord wohl verhindert wurde. Denn auch ohne Föhn-Unterstützung kletterten hier die Temperaturen auf stolze 39,1 Grad. <BR /><BR /><b>Ein europäischer Rekord</b><BR /><BR />Nicht sonderlich weit entfernt liegt der Hotspot für den europäischen Hitzerekord. Wenngleich die Rekorde immer auch aufgrund der Messmethoden, äußeren Einflüssen usw. mit Vorsicht zu genießen sind. Doch in der Fachwelt gibt es eine klare Tendenz: der Wert, der am 11. August 2021 auf Sizilien erreicht wurde, ist europäischer Spitzenwert. Syrakus meldete damals „stolze“ 48,8 Grad. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass diese Messungen angezweifelt werden müssten, lautet der Konsens aus der Fachwelt. Dennoch braucht es eine Weile, bis der Wert offiziell verifiziert und in allen Listen als Spitzenwert angeführt wird.<BR /><BR />Bis dahin hielt Athen den europäischen Hitzerekord. Im Jahr 1978 wurden in der griechischen Hauptstadt genau 48 Grad gemeldet. Eine Bestmarke, die viele Jahre unerreicht bliebt.<BR /><BR />Nun also wird in Großbritannien vor einem neuen Rekordwert für das Königreich gewarnt. Der bisherige Spitzenwert liegt bei 38,7 Grad, gemessen 2019 in Cambridge. Eine Steigerung dieses Wertes ist angesichts der aktuellen Hitzewelle keineswegs unmöglich, sogar die 40-Grad-Marke könnte fallen. Dass aber zugleich ein neuer europäischer Rekord erreicht wird, gilt unterdessen aber als sehr unwahrscheinlich. <BR /><BR /><b>Der heißeste Ort der Welt</b><BR /><BR />Doch all diese Rekorde, so heiß sie auch sein mögen, schmelzen dahin, wenn man sich diesen Wert aus dem Jahr 1913 anschaut. 56,8 Grad zeigte damals das Thermometer im Death Valley (USA) an. Ein bis heute unerreichter Wert, mit der das „Tal des Todes“ seinem Namen wirklich alle Ehre machte. Eine wirklich gefährliche Hitze, in der selbst junge und gesunde Menschen mit drastischen Folgen rechnen müssen. Allerdings bleiben auch hier Stimmen, die auf fehlerhafte Messinstrumente oder schlicht und weg Fehler bei den Messungen selbst verweisen. Doch offiziell bleibt es dabei, dieser Wert bleibt der Maßstab im internationalen Hitze-Ranking. Die weiteren Plätze belegen Kebili in Tunesien, wo 1931 55 Grad Celsius gemessen wurden. Auf dem dritten Platz folgt Tirat Zvi in Israel. Hier wurden 1942 220 Meter unter der Meeresoberfläche 54 Grad nachgewiesen. Der Schweizer Landesrekord liegt bei 41,5 Grad aus dem Jahr 2003. Jener in Österreich bei 40,5 Grad, gemessen 2013 in Bad Deutsch-Altenburg. <BR /><BR /><b>Die heißesten Bodenoberflächen-Temperaturen</b><BR /><BR />Abseits dieser Werte gibt es auch einen Rekordwert, wenn es darum geht, wie heiß es auf den Bodenoberflächen auf der Erde wird. Hier kommt es wiederum zu Werten im extremen Bereich. In der Lut Wüste, gelegen im Iran, wurden 2005 Werte um die 70,5 Grad gemessen. Noch einen Tick heißer ging es 1915 in den USA zu. In Tucso, Arizon zeigten die Messgeräte 71,5 Grad an. Doch ein Ort hat den Rest der Welt bisher in den Schatten gestellt. So liegt an der Spitze der Liste eine Temperatur, bei der man schon eher zu kochen als zu schwitzen beginnt. In China wurden bei Messungen nämlich 82,3 Grad Celsius angezeigt. Zugetragen hat sich das 1978 im Turpan-Becken in der Provinz Xinjiang. Diese ist mittlerweile aber leider anderweitig zu einem Brennpunkt geworden. Denn die dort lebende Minderheit der Uiguren soll von der chinesischen Regierung unterdrückt und in Lagern misshandelt werden. <BR /><BR /><b>Auch in den Kältezonen wird es wärmer</b><BR /><BR />Doch auch in jenen Zonen, die eigentlich als Kühlschrank unseres Planeten gelten, geht es immer heißer her. So schmelzen etwa in Sibirien, Kanada und Alaska immer weitere Permafrost-Gebiete mit dramatischen Folgen. Doch auch die Temperaturen in der Arktis und Antarktis steigen immer weiter an. Besonders drastisch zeigte sich dies in diesem Jahr am Südpol, wo die Temperaturen im Vergleich zum Durchschnittswert der vergangenen Jahre gehörig anstiegen. Im März wurden so bis zu 30 Grad mehr als im Durchschnitt erreicht. Ein gewaltiger Temperaturunterschied, die auf die Region unabsehbare Auswirkungen haben dürfte. So wurden in der Forschungsstation „Dome Concordia“ im März dieses Jahres in einer Höhe von 3.000 Metern immer noch kühle, aber dennoch für diese Region viel zu hohe Minus 11,5 Grad gemessen. Ein klarer neuer Temperaturrekord für diese Region und rund 30 Grad höher als im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Ähnlich hohe Abweichungen gab es auch an weiteren Tagen und an anderen Stationen in der Antarktis.<BR /><BR />Andernorts sind große Temperaturschwankungen unter dem Jahr hingegen nichts Ungewöhnliches. Auch hier gibt es seit vielen Jahren Messungen und dementsprechend auch ein Ranking, an dessen Spitze ein Ort in Russland thront. Hier wurden Temperaturschwankungen von bis zu 105,1 Grad bestätigt. Damit verwies man Mohe in China (91,6 Grad Schwankungen) und Turkestan in Kasachstan (87,7 Grad Schwankungen) auf die weiteren Plätze.<BR />