Die 78-Jährige hatte versucht, jenen Weg nachzugehen, den sie zusammen mit anderen Holocaust-Überlebenden im Sommer 1947 über den Gebirgspass von Österreich nach Südtirol (und später nach Triest und Genua) gemacht hatte. Die Juden, die zuvor in österreichischen Sammellagern untergebracht waren, wollten auf dem schnellsten Weg nach Palästina auswandern. Die betagte Frau, die am Dienstag versucht hat, zusammen mit einer Gruppe von Begleitern, den schwierigen Weg erneut zu begehen, war nach einem Marsch von zwölf Stunden mit ihren Kräften am Ende. Sie konnte nicht mehr alleine weitergehen. Die Männer der Finanzwache, die sich zuerst versicherten, dass die Frau keine ärztliche Hilfe brauchte, begleiteten sie schließlich langsam in Richtung Tal. Dort wartete ein Geländewagen der Finanzer, der die völlig erschöpfte Israelin gegen 23 Uhr in ein Hotel brachte.stol